Sommerurlaub 2010

   Burgund-Provence-Carmague-Elsaß


Freitag 16.7.      Castrop-Rauxel-Klüsserath   ca. 250 km

Endlich ist es soweit, der langersehnte Urlaub beginnt. Nach dem Nils und ich von der Arbeit kommen, packen wir die restlichen Sachen ins Wohnmobil und dann geht es los. Bevor wir auf die Autobahn fahren, halten wir noch an der Tankstelle, um das Wohnmobil vollzutanken. Es geht heute nur bis nach Klüsserath, da es schon später Nachmittag ist und es Abend wird, bis wir dort ankommen. Bis auf einen kleinen Stau, kommen wir ganz gut durch, was ich nicht erwartet hätte, da es das erste Ferienwochenende ist, wo die meisten in den Urlaub fahren. Um kurz nach 20 Uhr, haben wir unseren Zielort erreicht. Hier in Klüsserath sind noch viele Plätze frei und wir können uns einen guten Platz aussuchen. Da es noch recht warm ist, stellen wir Tisch und Stühle raus. Im Wohnmobil mache ich alle Fenster auf um durchzulüften, damit es heute Nacht angenehmer zum schlafen ist. Nun wird gemütlich draußen Abendbrot gegessen. Es gibt selbstgemachten Kartoffelsalat mit Schnitzel. Da ich davon so viel gemacht habe, können wir morgen noch davon essen. Gegen 22 Uhr setzen wir uns ins Womo, da draußen nun die Mücken rumschwirren. Mittlerweile ist es angenehm kühl hier drin. Wir sind beim Fernsehen gucken, als es plötzlich draußen anfing zu regnen. Es kam ordentlich was runter, gut das wir uns reingesetzt hatten. Nachdem es schon recht spät ist, gehen wir ins Bett, denn morgen geht es weiter Richtung Süden.

Stellplatzgebühr: 5.- Euro
Strom: 2.- Euro
V/E:
Brötchenservice. ja (nur in der Saison)


Samstag 17.7     Klüsserath-Domremy L'Pucelle-Goncourt   ca. 280km

Um 7 Uhr  werde ich wach und was höre ich, es regnet immer noch. Nachdem ich gewaschen und angezogen bin, hört es aber auf. Gegen 8.15 Uhr, kommt der Bäckerwagen auf den Platz gefahren. Hier kaufe ich nochmal Brötchen, da wir die nächsten 3 Wochen darauf verzichten müssen. Nach dem Frühstück fahren wir weiter. Da wir über Luxenburg kommen, machen wir in Wasserbillig einen Zwischenstop und tanken das Womo voll. Man soll es nicht glauben, in Deutschland kostet der Diesel 1.24 Euro und hier .- 98 Cent, das ist echt der Wahnsinn.
Weiter geht es nach Domremy L'Pucelle ( den Zusatz L'Pucelle, erhielt der Ort zu Ehren von Jean D'Arc, was auf französisch la pucelle d'Orléans, die Jungfrau von Orleans heißt), da Achim gerne das Geburtshaus von Jean D'Arc sehen möchte. Gegen Mittag kommen wir dort an. Direkt neben dem Geburtshaus gibt es einen Parkplatz, wo man sich hinstellen kann. Wenn man möchte kann man auch Übernacht hier stehen. 1 km vorher, gibt es auch einen offiziellen Stellplatz, der kostenlos ist. Ob es dort eine V/E gibt, weiß ich nicht, da wir dort nicht angehalten haben.

 


Hier ist nun also das Geburtshaus von JeanD'Arc, ziemlich gut erhalten. Sie wurde vermutlich am 6. Januar 1412 geboren, als Tochter von einem reichen Bauern. Als Jean 13 Jahre alt war, hörte sie Stimmen, die ihr sagten, das sie den König aufsuchen soll und die Engländer aus Frankreich zu vertreiben. Am 8. Mai 1492, befreite sie Orleans. Sie zog weiter in den Krieg und wurde dann am 23. Mai 1430 von den Engländern gefangen genommen. Sie wurde der Ketzerei angeklagt und wurde am 30. Mai 1431 auf dem Marktplatz von Rouen, auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

     


Wenn man das Haus besichtigen möchte, muss man Eintritt bezahlen. Ich bin zwar nicht geizig, aber mich interessiert es nicht so sehr und deshalb geht Achim alleine dort rein. Der Eintrittspreis beträgt 3.- Euro. In der Zeit gehen Nils und ich in die Kirche die sich neben dem Haus befindet und anschließend in den Souvenierladen, der sich auf der anderen Strassenseite befindet. Wie überall, der typische Kitsch und ganz schön teuer. Wir kaufen uns ein Eis, da es ziemlich heiß ist. Nachdem Achim wieder da ist, beschließen wir weiterzufahren. Es ist uns hier viel zu laut. Ich studiere den Stellplatzatlas und suche etwas was in der Nähe liegt.
 Meine Wahl fällt auf Goncourt, was nur 25 km entfernt ist. Auf den Weg dorthin, kommen wir an einem Sonnenblumenfeld vorbei. Boah, so ein großes Feld voll mit Sonnenblumen, habe ich in meinem ganzen Leben nicht gesehen.

   

Der Stellplatz liegt in einem kleinen Ort, direkt an der Meuse, ist kostenlos und verfügt über eine V/E, für die man 2.- Euro spenden soll.
Hier gefällt es uns ganz gut und so bleiben wir. Die Mittagszeit ist schon längst vorbei und ich hole den restlichen Kartoffelsalat aus dem Kühlschrank. Es ist nur noch ein Schnitzel von gestern übrig, so mache ich noch Fleischwurst im Topf heiß. Da es hier Holzsitzgruppen gibt, brauche ich keinen Tisch und keine Stühle aus der Heckgarage holen. Ich decke dort den Tisch und wir genießen das Essen in der schönen herrlichen Natur. Später machen wir uns auf den Weg in den Ort. Außer einem Tabac+Bar Lokal und einer Post, gibt es hier gar nichts. Den Rest des Tages genießen wir im Wohnmobil.

         




Sonntag 18.7     ca.210 km     Goncourt - Beaune - Givry - Chalon-Sur-Saone

Es ist 7.40 Uhr und strahlend blauer Himmel. Das verspricht wieder ein sehr heißer Tag zu werden. Gut das ich aufgestanden bin, den gerade ist ein Bäckerwagen auf dem Stellplatz gefahren. Na das finde ich doch super, so brauche ich meinen Minibackofen nicht anschließen. Vorsorglich habe ich von zu Hause Aufbackbrötchen mitgenommen, für den Fall, das man kein Baguette oder Brot bekommt. Achim wird sich auch freuen, so bekommt er heute schon sein heißgeliebtes Croissant. Nach dem Frühstück gehen wir noch alle duschen und anschließend zur V/E, wo wir entlerren und füllen. Hätte ich gewusst, was für ein Wasser ich hier tanke, hätte ich es lieber gelassen und auf einem anderen Platz getankt. Das Wasser riecht total nach Chlor, was ich aber leider erst später feststellte.
 Ich schmeiße noch 2.- Euro in die Spendenbox und wir machen uns auf den Weg. Unser Ziel ist Beaune. Auf unserem Weg kommen wir durch mehrere kleine Ortschaften und der Ausblick in die Landschaft macht richtig Spaß. Was ich nicht so schön finde, ist die Fahrt an Dyjon vorbei. Hier ist ganz schön Verkehr und ich möchte nicht wissen, wie es in der Stadt zugeht. Gut das wir nur daran vorbei fahren, das reicht schon. Die Altstadt hätte ich bestimmt gerne gesehen, diese liegt scheinbar aber mitten im Zentrum. Drumherum sieht man nur Hochhäuser und Industrie. Kaum sind wir im Burgund, sieht man links und rechts, so weit das Auge reicht, nur noch Weinfelder.

 

 

Nach langer Fahrt, kommen wir in Beaune auf dem Stellplatz an.
Dieser ist nicht weit vom Zentrum entfernt, ca. 5 Gehminuten. Es ist ein öffentlicher Parkplatz, wo für Wohnmobile extra ausgewiesen ist.  Eine V/E ist vorhanden, man benötigt aber dafür Jetons, die man sich an einem Automaten gegen Gebühr, holen muss. Ansonsten ist der Platz kostenlos.Der Nachteil an diesem Platz ist, das man sehr eng nebeneinander steht und direkt an der Hauptstrasse. Nicht weit vom Stellplatz entfernt ist ein Carrefour, wo man sich mit Lebensmittel und sonstigem eindecken kann.
Wir beschließen, das wir später nach unserem Stadtrundgang doch weiterfahren, da es uns hier nicht gefällt auf dem Platz.

   


Erstmal geht es jetzt aber in den Ort. Hier gibt es einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen, wie zum Beispiel das Hospices de Beaune. Dieses Hospice ist eine gemeinnützige Institution und wurde gegründet im Jahre 1443. Es wurde als Krankenhaus für Arme und Bedürftige genutzt. Heute befindet sich ein Museum darin und der Eintritt beträgt von 7.- Euro an aufwärts. Wir verkneifen es uns und schauen es uns von außen an, das reicht uns. Phänomenal ist das Dach, was aus rot, gelb, grün und braun glasierten Ziegeln besteht. Auch der Garten ist sehr schön angelegt. Dann geht es weiter zur Basilique Notre Dame de Beaune. Sie ist eine der letzten großen romanischen Kirchen und wurde mitte des 12. Jahrhunderts erbaut.

                   


Nachdem wir unseren Stadtrundgang beendet und etwas getrunken haben, machen wir uns wieder auf den Weg um einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Wir kommen nach Givry, wo es einen asphaltierten Stellplatz gibt, mit einer V/E. Dadurch das es so heiß ist, hat der Asphalt die Wärme gespeichert, das man es nicht aushält. Wir fahren weiter nach Shalony-Sur-Saone. Der Stellplatz liegt mitten im Zentrum in einer Strasse, wo sich zu allem Übel eine Baustelle befindet und man morgens sehr früh durch Bagger und LKW wach gemacht wird. Nein danke, hier bleibe ich nicht. Wir haben aber auch keine Lust mehr großartig weiterzufahren und so stellen wir uns auf dem Parkplatz von einem  Carrefour, der nur 3 km entfernt von hier ist. Wie praktisch,hier gibt es sogar einen Mc Donald, da braucht Achim ja gar nicht mehr zu kochen. Er ist eh schon fertig von der ganzen Rumgurkerei. Wir machen es uns mit unseren Burgern im Wohnmobil gemütlich und später spielen Nils und ich noch ein  bißchen Kniffel, bis wir ins Bett gehen.
Mitten in der Nacht werrden wir durch lauten Lärm geweckt. Ein weiteres Wohnmobil hat sich neben uns gestellt und die Kinder machen einen Heidenlärm, in dem sie rumschreien und die Tür andauernd zu knallen. Nachdem endlich Ruhe eingetreten ist, fahren nach ein paar Minuten zwei PKW's auf den Parkplatz. Sie stellen sich direkt hinter unserem Wohnmobil und fangen an laute verrückte Musik zu machen und wie wahnsinnig zu tanzen. Dabei gröllen sie so laut, das es nicht zum aushalten ist. Achim ist so sauer das er aufsteht, sich anzieht und das Womo in eine andere Ecke fährt, damit wir endlich in Ruhe schlafen können.


Montag 19.7    ca. 230 km     Chalony-Sur-Saone - Beausemblant - Gervans - Tournon-Sur-Rhone

Was für ein Morgen, himmlische Ruhe und strahlender Sonnenschein. Kurz nachdem ich auf bin, stehen auch Achim und Nils auf. Na die sind aber ausgesprochen früh wach heute. Dann brauche ich ja nicht so lange auf das Frühstück warten. Da der Carrfour auch schon auf hat, gehen wir gemeinsam einkaufen, wir müssen unsere Vorräte wieder auffüllen. Wie praktisch doch so eine Übernachtung am Einkaufszentrum ist. Es dauert einige Zeit bis wir alles eingekauft haben, da man ja gerne überall schaut. Am längsten brauche ich in der Käseecke. Ich kann mich nie so richtig entscheiden, welchen Käse ich nehme, da die Auswahl riesig ist. Allerdings muss ich auch aufpassen das ich keinen Stinkekäse (wie Achim immer so schön sagt) nehme, sonst schmeißt er mich mit samt dem Käse, aus dem Wohnmobil. Ich weiß gar nicht was Achim hat, um so mehr der Käse riecht, um so besser schmeckt der. Hat keine Ahnung der Mann, tz tz.
Schnell noch alles verstauen und los geht es. Frühstücken werden wir später, denn wir wollen uns dafür ein schöneres Plätzchen suchen, was wir nach ein paar Minuten schon finden. Da ich den Kaffee vorhin schon fertig gekocht hatte, brauche ich nur noch den Tisch decken. Ja so gefällt einem der Urlaub. Frisch gestärkt geht unsere Fahrt weiter in Richtung Lyon. Nach einigen Stunden Fahrt durch die Landschaft, kommen wir daran vorbei. Hier ist genau wie in Diyon, fast genau das gleiche Bild. Wir fahren weiter entlang an der wunderschönen Rhone, mit ihrem türkisfarbenen Wasser.

   


 Da wir schon viele Kilometer über Land gefahren sind und das seit Stunden, wollen wir uns nun einen Stellplatz für die Nacht suchen. Ich schaue unter meinen Stellplatzdaten nach, was hier in der Nähe liegt. Hm, in Beausemblant der Platz hört sich gut an, dann fahren wir den mal an.
Oh wie ernüchternd, das ist absolut häßlich hier. Erstmal muss man den Hügel hinauf, durch schmale Strassen und dann steht man direkt hinter Wohnhäuser gegenüber von einem großen Parkplatz, wo sich am Abend bestimmt die Jugendlichen aufhalten werden. Der Platz ist grob geschottert. Die V/E ist das letzte und ich werde dort bestimmt kein Wasser zapfen. Ich entsorge nur unsere Toilettenbox und die Abwassertanks, danach fahren wir weiter. Nur ca. 16 km weiter liegt der Ort Gervans. Von der Hauptstrasse aus ist der Stellplatz ausgeschildert. Wir müssen auch hier den Hügel hinauf und durch eine schmale Strasse.
Oben angekommen, finden wir den Stellplatz, der gar nicht so schlecht aussieht und zudem kostenlos ist. Die Stellfläche ist asphaltiert und gekennzeichnet. Eine V/E ist vorhanden, Strom gibt es nicht. Ich denke hier wird es sehr ruhig sein.
Achim möchte aber noch weiterschauen, er hat noch einen weiteren Stellplatz ins Auge gefasst. Scheinbar wird es ihm hier oben zu langweilig werden, da es nichts zum anzuschauen gibt, einfach tote Hose.
Nach weiteren 7 km, kommen wir nach Tournon-Sur-Rhone. Der Ort gefällt uns allen auf Anhieb, nur das blöde ist, auf dem Stellplatz, gastiert gerade eine Kirmes. So ein Mist aber auch. Ziemlich frustriert fahren wir weiter durch den Ort. Da sehe ich, das es noch einen Stellplatz gibt.
Ein großer Parkplatz mit ausgewiesener Fläche für Wohnmobile und einer V/E, völlig kostenlos.

Mittlerweile habe ich die Nase voll vom fahren, bin klitschenass geschwitzt und habe Hunger. Neben uns hält ein Wohnmobil aus Ennepetal und Achim unterhält sich mit ihnen. In der Zwischenzeit schmilze ich hier in der brütenden Hitze. Nachdem er sich uns wieder zuwendet, plädiere ich dafür hier zu bleiben, Nils unter anderem auch. Achim behagt es aber gar nicht auf diesem Platz. Es ist ihm zu laut, da hier ständig Lkw's und die Eisenbahn her fahren und in unmittelbarer Nähe, die Kirmes. Wir fangen an zu streiten, bis ich beleidigt ins Wohnmobil steige und zu Achim sage, das er jetzt hinfahren kann wo er will. Ich hatte die Nase gestrichen voll. Er kam auf die Idee, das man mal schauen kann, ob man irgendwie zum Ufer der Rhone hinkommt und sich dort hinstellt. Wir müssen dafür mitten durch eine Aprikosenplantage fahren, was wirklich toll ist. Ich habe noch nie einen Aprikosenbaum in natura gesehen und jetzt gleich so viele. Boah die hängen ja ganz schön voll. Ich bitte Achim mal eben anzuhalten, da ich mir ein paar Aprikosen abpflücken möchte. Wiederwillig hält er an und läßt mich aussteigen. Ich darf nur 2 Stück pflücken, obwohl die Bäume voll hängen. Achim meinte, wenn sie mich jetzt hier schnappen würden, komme ich in die Bastille. Nein was musste ich darüber lachen. Leider fanden wir keine Möglichkeit, um an das Ufer zu kommen, so drehen wir wieder um. Es geht die Strasse zurück zum Ortsausgang, als ich plötzlich ein Schild entdecke, was auf einen weiteren Stellplatz hinweist. Achim reagierte zu spät und so musste er erst ein Stück weiterfahren, um drehen zu können. Wir folgen den Schildern und kommen zu einem Parkplatz in einer Wohnsiedlung. Auch hier gibt es eine kostenlose ausgewiesene Fläche für Wohnmobile. Eine V/E gibt es hier allerdings nicht, da muss man rüber zum anderen Stellplatz fahren.

     


Wir stellen uns in die Nähe vom Zaun, so das wir Schatten haben. Schnell Tisch und Stühle raus, etwas kaltes zu trinken und nur noch faul rumhängen. Ach ja, das tut gut. Nach dem Abendessen sitzen wir noch lange draußen, die Niederländer neben uns ebenfalls. So gegen 22 Uhr sehen wir ein Feuerwerk, was von der Kirmes kommt. Ist wohl heute der letzte Tag. Mittlerweile sind wir ganz schön müde von der langen Fahrt und der Hitze. Es wird alles eingeräumt und dann ab in die Heia.


Dienstag 20.7     ca. 200 km     Tournon-Sur-Rhone - Pont-St-Esprit - Avignon - Comp

Es ist noch früh am Morgen, gerade mal 7 Uhr. Ich kann aber nicht mehr liegen und stehe auf. Achim und Nils sind tief und fest am schlafen. Kurzentschlossen mache ich mich fertig und auf den Weg in den Ort. Da es mir gestern zu heiß gewesen ist, möchte ich heute morgen noch ein paar Fotos machen. Es sind ca. 2 km von hier aus in den Ort und es ist noch angenehm kühl draußen.

         

Tournon-Sur-Rhone ist eine sehr ansehliche Stadt, mit vielen alten Gemäuern. Unter anderem das Schloss Tournon, was teilweise unter Denkmalschutz steht und ein Museum beherbergt. Um diese Zeit ist noch nicht viel los und so kann ich einige Fotos machen, bevor der Trubel los geht. Die Kirmesleute sind auch schon am abbauen. Mensch was bin ich froh, das wir nicht hier gestanden haben. Ich glaube wir hätten kein Auge zugemacht. Achim hatte doch recht gehabt mit dem weiterfahren.
Ah da ist ja ein kleiner Lebensmittelladen, das ist gut, so brauche ich nicht noch weiter zu laufen. Bis zum Bäcker oder dem Intermarche, Sind es nochmal so ca. 1,5 - 2 km weit zu laufen und dazu habe ich keine Lust. Es wird auch schon wieder sehr warm. Ich kaufe ein Baguette und mache mich auf den Rückweg. Puh bin ich froh das ich zurück bin, der Schweiß läuft schon in Strömen und so hüpfe ich schnell unter die Dusche. Die beiden schlafen immer noch, so werde ich ein bißchen in meinem Buch lesen.
Na endlich werden die beiden wach, gottseidank, denn ich habe schon einen mordsmäßigen Hunger. In der Zeit wo sie duschen und anziehen, decke ich schon mal den Frühstückstisch. Anschließend räumen wir alles weg und fahren rüber zum anderen Stellplatz, um zu entsorgen und Wasser tanken. Die Ennepetaler sind schon weg, sie waren gestern hier geblieben und wollten heute weiter zur Pont Du Gard. Das hatte Achim eigentlich auch vorgehabt, aber sie nehmen mittlerweile 15.- Eintritt dafür.
So Wohnmobil ist versorgt und ab geht es. Heute wollen wir nach Avignon fahren. Bin mal gespannt ob wir dort einen Parkplatz bekommen. Die Fahrt dorthin ist sehr schön. Es geht teilweise entlang der Rhone und an Aprikosen- und Nektarinenplantagen vorbei. Leider habe ich gestern versäumt ein Foto vom Aprikosenbaum zu machen und will heute mein Glück versuchen, allerdings bisher ohne Erfolg. Einige Zeit später gibt es eine Möglichkeit anzuhalten, aber das sind Nektarinenbäumchen. Egal, dann mache ich davon ein Foto und so nebenbei, mopse ich noch 3 Nektarinen. Als ich ins Wohnmobil einsteige, bekomme ich mecker von Achim. Er meinte, ob ich verrückt bin, da ca. 300 Meter vorher ein Polizeiauto steht. Ja ja ich weiß, ich komme wieder in die Bastille, grins.

 


Es geht weiter und während der Fahrt sehe ich von weitem einen Ort, der sehr alt aussieht und mir gefällt. Ich mache Achim darauf aufmerksam und wir biegen ab, um uns diesen Ort anzuschauen. Es ist der Ort Pont-St-Esprit.

         

Der Name passt gut, da es hier eine schöne alte Brücke und die Reste einer Zitadelle gibt. Wir parken direkt an der ehemaligen Zitadelle und wenn man möchte, kann man auch hier über Nacht stehen. Ich glaube das da niemand etwas gegen haben dürfte. Wir fahren allerdings weiter, nachdem wir uns umgeschaut haben. Noch ein paar Kilometer und wir haben es geschafft.
Wir kommen zum Papstpalast in Avignon, oder soll ich lieber sagen in die Hölle. Mein Gott, hier ist es rappelvoll und die Autos fahren hier wie die verrückten. Es gibt nicht einen freien Platz. Wir fahren einmal um den ganzen Stadtring, aber nirgends befindet sich eine Möglichkeit, das Wohnmobil abzustellen. Wir fahren runter an die Rhone, aber selbst dort ist alles voll. Schließlich finden wir doch noch eine Lücke, die ist allerdings im Halteverbot. Ich sage zu Achim, er möchte schnell gehen und ein paar Fotos machen, ich bleibe solange hier. Nils ging mit Achim mit und ich blieb allein zurück.

   

Es ist eine wahnsinnige Hitze in Avignon, 41 Grad und im Womo sind es 36 Grad. Ach was wäre es doch jetzt schön in der Bretagne zu sein, wo die Temperaturen angenehmer sind. Nach einiger Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, kommen beide zurück. Achim ist mittlerweile so gereizt und genervt und will nur noch weg von hier. Das unterstütze ich voll und ganz, bloß schnell weg.
Nachdem wir außerhalb von Avignon sind, halten wir am Straßenrand, um in Ruhe einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Unsere Wahl fällt auf Comp, bis dorthin sind es 21 km, das ist nicht viel. Also auf geht's. Circa eine halbe Stunde später sind wir am Ziel.

 Der Stellplatz ist sehr gut ausgeschildert und leicht zu finden. Allerdings gibt es hier zwei Plätze, was wir erst kurze Zeit später feststellen. Wenn man den Schildern folgt, kommt man auf dem ersten Platz, wo die Ver- und Entsorgung ist. Diese kostet 4.- Euro, was ich ganz schön happig finde. Was der Strom kostet, weiß ich nicht, danach habe ich nicht geschaut. Außerdem gibt es hier noch öffentliche Toiletten. Der Platz ist fein geschottert, kostenlos und liegt voll in der Sonne. Eigentlich ein schöner Platz, wenn es nicht so heiß wäre.
 Nirgendwo ist Schatten zu finden und so fahren wir weiter. Als wir in der Ausfahrt sind, sehen wir das es eine weitere Ausschilderung zu dem zweiten Platz gibt, der wir folgen Wow, der ist aber schön. Hier sind die Stellplätze auf einer Wiese unter Bäumen, direkt an einem Seitenarm der Rhone. Auch dieser Platz ist kostenlos und es gibt hier einen Wasserhahn, wo man sich kostenlos mit Trinkwasser versorgen kann.

         



Wir haben Glück und bekommen sogar noch einen Platz. Mensch ist das doch schön hier, ich fülle mich gleich so richtig wohl. Da wird man wenigstens etwas für die Strapazen belohnt. Im Womo mache ich gleich alle Fenster und Luken auf, damit es richtig durchlüften kann. Dann helfe ich Achim den Tisch und die Stühle rauszustellen. Der arme Kerl ist vollkommen erledigt. Nachdem wir was kaltes getrunken haben, mache ich uns noch einen Kaffee und dazu etwas Kuchen, den ich gestern gekauft hatte.Es geht ein leichter Wind  und es ist richtig angenehm unter den Bäumen. Schon seit einiger Zeit begleiten uns laute zirpende Geräusche und wir haben uns gefragt, was das wohl sein mag. Auch hier hören wir diese Geräusche wieder und ein Franzose klärt uns auf, das es Zikaden sind.
Zikaden sind pflanzensaugende Insekten, die fast aussehen wie Grillen. Sehr interessant nachzulesen bei Wikipedia.
Nachdem ich ausgeruht bin, gehe ich noch über den Platz zum Flußufer. Dort sind Teenager, die mit einem Fahrrad den Steg runter in den Fluß fahren. Sie haben einen Heidenspaß. Ich mag heute nicht ins Wasser gehen und gehe zurück zum Womo. Da wir alle erledigt sind, gibt es heute Essen aus der Dose und es wird nur noch relaxt, bis wir todmüde ins Bett fallen. Am Abend hören die Zikaden auf zu lärmen, es ist vollkommen ruhig. Dabei muss ich sagen, das sie mich tagsüber nicht gestört haben, nach einiger Zeit hat man sich daran gewöhnt und registriert es nicht mehr so.


Mittwoch 21.7      ca. 80 km     Comp - Arles - Saintes-Maries-De-Lar-Mer

Nach einer angenehm ruhigen Nacht, stehe ich auf und genieße draußen die frische Luft. Es ist etwas bewölkt, was ich nicht schlimm finde, da wird es dann nicht ganz so heiß werden. Nachdem auch Achim und Nils wach sind, decke ich draußen den Frühstückstisch. So schmeckt es gleich noch viel besser.
Nach dem Frühstück räume ich das Wohnmobil auf und mache sauber. Achim und Nils holen mit der Gießkanne Wasser und füllen den Tank. Viel ist ja noch nicht raus, aber da es kostenlos ist, nutzt man es aus.
Es geht weiter Richtung Mittelmeer nach Arles. Wir legen einen Zwischenstop am Lidl ein, da wir Getränke und Brot haben müssen. Leider ist mein Brot durch die Wärme schimmelig geworden, so das ich es nur noch wegschmeißen kann. Wie blöd, im Lidl bekomme ich kein Brot und so muss ich noch rüber in den Carrfour gehen. Endlich ist alles erledigt und es geht weiter. Bis Arles sind es nur noch ein paar Kilometer.
Ohje, hier haben wir das gleiche Problem wie in Avignon, es ist kein Parkplatz zu bekommen. Selbst am Straßenrand ist alles voll. Wir fahren die Straße weiter entlang. Nach etwa 2 - 3 km, sehe ich auf der rechten Seite eine Firma, die einen großen Parkplatz besitzt und ziemlich leer ist. Ich sage Achim, das er doch mal schauen soll, ob man dort stehen bleiben kann. Wir wollen ja nur die Stadt anschauen und dann weiterfahren. Stellt Euch mal vor, er hört sogar auf mich, fährt auf den Parkplatz und siehe da, wir können hier stehenbleiben. Das ist echt super. Der Nachteil ist, wir müssen jetzt den ganzen Weg zurück in die Stadt laufen und es ist tierisch warm draußen. Na egal, was soll's, haben ja schon lange nicht mehr geschwitzt, grins.
Kein Wunder das es keine Parkplätze gibt, heute ist Markt in Arles und der geht über die gesamte Parkfläche, die sich rund um das Zentrum befindet. Es gibt viel zu sehen und zu kaufen. An einem Stand bekomme ich für 10.- Euro 2 Armbanduhren. Eine für mich und eine für Nils. Da wir beide einen Verschleiß an Uhren haben, reichen diese für den Alltag vollkommen aus. Sie sehen recht hüsch aus. Nachdem wir den Markt hinter uns lassen, kommen wir in die Stadt. Es ist alles ausgeschildert, so das man die Sehenswürdigkeiten gut findet.

     


Die Arena/Amphitheater Les Arena, ist eine wahre Pracht. Sie wurde ungefähr 90 n. Chr. erbaut. Ursprünglich war sich 3 geschössig, mit 60 Arkaden. Später im Mittelalter, wurde sie dann zur Festung ausgebaut. Im Augenblick wird sie gerade restauriert. An Feiertagen finden hier immer noch Stierkämpfe statt.
Ich nehme meinen Fotoapparat und mache einige Bilder, was nicht ganz so einfach ist, da einem ständig die Leute vor die Linse laufen. Einige Andenkenläden und Restaurants befinden sich rund um die Arena. Auf der rechten Seite der Arena, findet man ein Museum, welches Vincent van Gogh gewidmet ist. Er war einer der berühmtesten Einwohner von Arles.

       


 Wir gehen weiter durch eine kleine Seitenstrasse. Dort befindet sich das Antike Theater, der Kryptoportikus, das 25 v. Chr. erbaut worden sein soll. Es ist noch sehr gut erhalten.

   

Wenn man die Straße weiter runter geht, kommt man zum Place de la Republique. Hier findet man die Kathedrale Saint-Trophime und das Hotel de Ville.
Das Portal der Kathedrale ist schon sehr beeindruckend. Es wurde erbaut im Jahre 1150 - 1200 und ist eines der bedeutendste romanischen Portale der Provence. Die meisten Sehenswürdigkeiten in Arles, stehen seit 1981 unter Denkmalschutz und gehören zum Weltkulturerbe der Unesco.

           


Mittlerweile schmerzen meine Füße, ich habe Durst und es ist sehr heiß. Ich möchte nur noch zurück zum Wohnmobil und mich ausruhen. Man könnte noch stundenlang hier herumlaufen und sich alles anschauen, aber Nils hat auch keine Lust mehr und so gehen wir dann alle Drei langsam zurück.
Als erstes wird was kaltes getrunken, danach nehmen wir die letzten Kilometer im Anlauf. Unser Zielort ist Saintes-Maries-De-La-Mer, was direkt am Mittelmeer liegt. Es sind nur 24 km bis dorthin, aber die Fahrt durch die Landschaft der Camargue, ist überaus beeindruckend, da man unterwegs immer wieder auf die freilaufenden schwarzen Stiere und weißen Pferde der Camargue stößt. Flamingos konnte ich leider noch nicht ausfindig machen.

 

Nach kurzer Fahrt kommen wir in die Stadt und fahren direkt zum Stellplatz.
An der Schranke wartet man, bis man an die Reihe kommt. Die Stellplatzgebühr von 9.50 Euro, ist allerdings heftig. Gleich am Anfang befindet sich die V/E und die Müllcontainer. Es können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig dort stehen und entsorgen. Fährt man ein Stück weiter, ist auf der linken Seite der Campingplatz und auf der rechten Seite der asphaltierte Stellplatz. Auf einer Strecke von 2 km geht der Weg an einem Fluß entlang. Hier kann man überall mit dem Wohnmobil stehen. Früher konnte man auf diesem Teil noch kostenlos stehen. Der Blick auf das Meer, wird einem durch die Dünen versperrt.
Wir fahren bis fast zum Ende, und finden einen guten Platz. Trotzdem der Platz für meine Begriffe viel zu teuer ist, stehen hier sehr viele Wohnmobile. Als erstes machen wir alle Fenster auf, holen Tisch und Stühle raus und die Markise wird ausgefahren. Dabei stellen wir fest, das vor uns das Wohnmobil von den Leuten aus Ennepetal steht, die wir schon in Tournon-Sur-Rhone auf dem Stellplatz getroffen haben. Nun schmeiße ich mich in meinen Badeanzug und ab geht es ans Meer. Nils kommt auch mit.

     


Endlich, darauf habe ich die ganze Zeit gewartet. Das Wasser ist sehr angenehm und ich will gar nicht mehr raus. Nils traut sich erst nicht richtig rein, da er bedingt durch einen früheren Unfall, Probleme mit dem Gleichgewicht hat und der Boden sehr uneben ist am Anfang. Dann überlegt er es sich doch und kommt ins Wasser. Ich habe mich bestimmt fast eine Stunde lang im Wasser aufgehalten, bis wir zurück zum Wohnmobil gehen. Dort angekommen, ist sich Achim schon sehr angeregt mit der Womobesatzung aus dem Ennepeta am unterhaltenl. Jetzt bin ich richtig ko und werde mich faul in meinem Stühlchen reckeln. Da Achim aus Krankheitsgründen nicht schwimmen gehen kann, setzt er sich vorne an das Flüßchen und stellt seine Füße ins Wasser. Lauter kleine Fische schwimmen dort herum. Später stellen wir dann fest, das dort auch Krebse sind, da einer davon, Achim in den Zeh kneift. Für heute ist es genug und so faulenzen wir den Rest des Tages. Am Abend flüchten wir ins Womo, da uns die Mücken draußen auffressen. Ich spiele mit Nils noch eine Runde Kniffel und Vier Gewinnt. Achim macht es sich derweil mit einem Buch im Heckbett bequem. Gegen 23 Uhr legen wir uns alle schlafen.


Dienstag 22.7     0 km     Saintes-Maries-De-La-Mer

Um 7.30 Uhr stehe ich auf, die beiden Männer sind noch fest am schlafen. Bei Achim ist es nicht zu überhören, da er mal wieder schnarcht. Ich koche mir einen Kaffee und setze mich damit nach draußen. Die Sonne scheint und es ist schon recht warm. Nachdem ich die Tasse leer getrunken habe, entschließe ich mich, ein Morgenbad im Meer zu nehmen. Den Strand und das Meer, habe ich für mich ganz allein. Es ist ja auch kein Mensch so verrückt wie ich, im Urlaub früh aufzustehen und im Meer zu baden. Ich genieße diese Ruhe und es ist sehr entspannend. Nachdem schwimmen, setzte ich mich mit meinem Buch vor das Wohnmobil und lese so lange, bis Achim und Nils aufstehen. Gefrühstückt wird draußen unter der Markise.
So nun muss ich noch das Womo sauber machen, obwohl es eigentlich sinnlos ist. Man trägt den ganzen schmierigen Sand mit ins Womo, da kann man sich noch so viel die Schuhe abklopfen, oder die Füße säubern. Es ist echt grausam und ich habe im laufe des Tages, so ca. 20 x ausgefegt. In der Mittagszeit gehe ich nochmals mit Nils an den Strand, um noch etwas zu schwimmen. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg in den Ort, was ein ganz schönes Stück zu laufen ist. Da es fürchterlich heiß ist, gehen wir am Strand entlang, da hier etwas der Wind geht, was es angenehmer beim laufen macht. Bis in den Ort, sind es ca. 3 - 4 km. Den ersehnten Schatten, finden wir im Ort aber auch nicht, überall Sonne und fürchterlich heiß. Wer kam eigentlich auf die glorreiche Idee, bei der Hitze in die Stadt zu gehen. Natürlich, ich selbst war es gewesen.

 


Saintes-Maries-De-La-Mer ist ein Ort der Pilgerschaft und mitten im Zentrum, steht die Kirche der Heiligen. Einer alten Sage nach, heißt es, das hier die ruderlose Barke von Marie-Jacobe, der Schwester der Muttergottes, und Marie-Salome, der Mutter von Johannes dem Täufer, nach ihrer Flucht aus dem Heiligen Land dort angespült wurden. Im Ortskern steht die Notre Dame de la Mer. In ihr befindet sich die schwarze Madonna Sara.Man findet sie unten in der Krypta und sie ist in bunten Gewändern gehüllt und mit viel Schmuck behangen. Sara ist die Schutzheilige der Zigeuner. Jeden Mai pilgern aus ganz Europa und anderen Kontinenten verschiedene Zigeunergruppen wie Roma, Manuschen, Sinti, Jenische...hierher, um die schwarze Sara zu verehren. Zweimal im Jahr pilgern auch die anderen Leute nach Saintes-Maries-De-La-Mer, um hier die beiden Heiligen Marie Jacobé und Marie Salomé, zu ehren.

     


Hier ist ziemlich viel los und es reiht sich ein Geschäft an das andere. Restaurants gibt es auch jede Menge. Ich schaue nach einem Mitbringsel für meine beiden Enkelkinder. Die Preise sind hier nicht ganz ohne. Schließlich finde ich doch noch einen Andenkenladen, der ganz akzeptable Preise hat. Für Lena kaufe ich einen Flamingo und für Julian einen schwarzen Stier. Ich hoffe, das sich die beiden darüber freuen.

         

Da die Hitze uns schafft, machen wir uns auf den Rückweg. In einem kleinen Intermarche, kaufe ich noch Salat für das Abendessen. Bei der Hitze hat man eh keinen großen Hunger und da ist so ein leckerer Salat das richtige. Ich nehme noch 2 Flaschen Wasser mit, die wir unterwegs trinken, da wir großen Durst haben. Der Rückweg zieht sich in die Längeund kommt uns doppelt so lang vor. Unseren Weg kreuzten einige Reiter auf den weißen Pferden der Carmague. An einem See mitten im Sumpfgebiet, sehen wir die lang ersehnten Flamingos. Schnell mache ich noch ein paar Fotos.

 

Was sind wir froh, als wir am Wohnmobil ankommen. Alle drei haben wir uns unterwegs einen Sonnenbrand zugezogen. Achim hat es am schlimmsten erwischt und ich gebe ihm die Fenistilsalbe, damit er sich damit einreibt um die Schmerzen zu lindern. Nils und ich schmeißen uns ganz schnell ins Badezeug und ab geht es ins Wasser.
So jetzt geht es mir etwas besser.
Nach dem schwimmen bereite ich schnell den Salat zu,denn mittlerweile ist schon Abendbrotzeit. Wir sind so erledigt, das es heute früh ins Bett geht. Ich schlafe sehr unruhig und werde in der Nacht wach, da ein Gewitter über uns hinwegzieht. Zu allem Übel kommt von der Kläranlage ein ekelhafter Geruch, so das wir alle Fenster zumachen müssen und das bei der Hitze.


Freitag 23.7     ca. 100 km     Saintes-Maries-De-La-Mer - Salin Giraud - Port St. Louis
 

Um 5.30 Uhr stehe ich auf, da ich es nicht mehr aushalte im Bett. Der Geruch hat etwas nachgelassen, so das ich in der Sitzgruppe das Fenster öffnen kann. Ich warte jetzt darauf, das Achim und Nils wach werden. Wir trinken nur einen Kaffee, räumen alles weg und verabschieden uns von den Ennepetalern. Noch in der Nacht hatten wir beschlossen, nicht mehr hier zu bleiben. Es ist unverschämt für diesen Stellplatz 9.50 Euro zu nehmen, wo man nur auf schmierigen Sand und Schotter steht und zudem noch den Gestank der Kläranlage ertragen muss. Achim war auch nur meinetwegen hiergeblieben, damit ich im Meer baden konnte, am liebsten wäre er noch am gleichen Tag unserer Ankunft abgereist.

Achim, ein ganz liebes Danke schön an Dich.

An der V/E entleere ich die Toillettenbox, lasse das Abwasser und das ganze Trinkwasser ab, um gleich neues aufzufüllen. Die V/E ist mit im Preis enthalten, wenigsten etwas positives.
Wir machen uns auf den Weg nach Salin Giraud, wo es auch einen Stellplatz am Strand gibt. Mal schauen ob der schöner ist. Unsere Fahrt geht mitten durch die Carmague und ist ein traumhaftes Erlebnis. Achim hält einige male am Straßenrand, um die schwarzen Stiere zu fotografieren.

 

Kurz vor dem Stellplatz, fahren wir noch an Salzwiesen vorbei, wo das Wasser richtig rot schimmerte. So etwas habe ich bis heute noch nie gesehen.
Der Stellplatz ist riesig, kostenlos und liegt direkt am Meer. Es passen hunderte von Wohnmobilen hier hin. Im vorderen Bereich steht man auf festem Sandboden. Weiter hinten ist der Sand sehr hoch und nicht so fest, so das man Gefahr laufen kann, stecken zu bleiben. Eine V/E gibt es nicht und man sollte, bevor man sich hier hinstellt, sein Wohnmobil versorgen. An der Straße steht eine kleine Strandbude, mit überdachten Sitzplätzen. Dort kann man sich sein Baguette und Croissant kaufen, oder auch eine Kleinigkeit essen und trinken.
Ich hole uns ein Baguette und Achim sucht einen Platz aus, wo wir stehen bleiben. Jetzt wird erstmal ganz in Ruhe gefrühstückt. Dann werden noch Tisch und Stühle vor's Womo gestellt und die Markise ausgefahren.

       

Nach dem das Frühstück verdaut ist, ziehe ich meinen Badeanzug an und gehe runter an den Strand. Nils folgt ein paar Minuten später. Das Wasser ist etwas kühler als in Saintes-Marie. Ich gehe alleine ins Wasser, da es Nils zu kalt ist. Was für ein Weichei, dann soll er doch in der Sonne schmoren. Lange halte ich es aber nicht aus im Wasser, da mir auch kalt wird. Wir gehen zurück zum Wohnmobil. Achim hat sich hingelegt und ist fest am schlafen. Nils und ich spielen draußen Vier Gewinnt. Plötzlich wird es sehr windig. Die Markise hebt fast ab und die Stühle kullern durch die Gegend. Der Sand wird aufgewirbelt und fliegt uns in die Augen. Wir machen Achim wach, fahren die Markise ein und packen schnell die Sachen in die Heckgarage. Ab ins Wohnmobil und Tür zu. Hm, das ist aber jetzt nicht so schön. Wir überlegen ob wir weiterfahren oder hier bleiben. Letztendlich muss ich die Entscheidung treffen, da ich ja ans Wasser wollte. Bei diesem Wetter ist nichts mehr mit schwimmen und so bin ich dafür, weiterzufahren. Irgendwo werden wir schon noch ein schönes Plätzchen finden. Wir folgen der Strasse zurück, halten noch an den Salzwiesen, wo ich ein paar Fotos mache.

   

In Port St. Louis, setzen wir mit der Fähre, die 5.- Euro kostet, über die Rhone.. Die zahle ich aber gerne, da man sonst nur noch die Möglikeit hat, über Arles zu fahren und das heißt, ca. 50 km Umweg.

   

In Port St. Louis gibt es einen Stellplatz in der Nähe vom Hafen, direkt an der Rhone. Wir fahren in an, um festzustellen, das dieser Platz uns nicht gefällt.
Ein einfacher asphaltierter Platz für ca. 30 Mobile, keine V/E und soll laut Aushang 6.- Euro kosten.
Nein hier wollen wir nicht bleiben. Auf der anderen Seite der Rhone, stehen drei Wohnmobile am Ufer unter Bäumen. Achim fährt zurück über die Brücke und zu der Stelle wo die Mobile stehen. Wow  das ist der ideale Platz zum stehen und wir fragen die Franzosen, ob man hier übernachten darf. Sie erzählen uns, das sie schon seit 3 Tagen hier stehen, also bleiben wir auch. Es ist nicht einfach mit unserem langen Womo
zwischen und unter den Bäumen herzufahren, aber Achim schafft es.

           

MeinGott, so ein schönes Fleckchen Erde, das muss man genießen. Mit unseren Stühlen sitzen wir am Ufer und schauen zu, wie auf der Rhone die Schiffe an uns vorbei fahren. Von hier aus, kann man auch direkt gegenüber den Stellplatz sehen und wir beobachten, wie etliche Wohnmobile kommen und wieder abfahren. Ihnen gefällt der Platz wahrscheinlich genau so wenig wie uns. Am Abend kommen noch Angler, die sich aber leise verhalten. Gegen 23 Uhr gehen wir schlafen.


Samstag  24.7      Port St. Louis - Aix on Provence - Lourmarin -  Abbe de Senanque - Manoque

Mal schauen wo es uns heute hintreibt. Draußen scheint schon die Sonne und es wird wohl wieder sehr heiß werden. Meine beiden Männer sind heute auch etwas früher auf. Nils will sich gerade auf den Weg zum Intermarche machen, um Brot zu kaufen, als am Straßenrand ein Bäckerwagen anhält. Das finde ich echt sehr nett von der Frau, das sie angehalten hat und ich kaufe 1 Baguette und 2 Croissants. Das ist Frankreich, hier sind die Leute so was von nett und freundlich.
Während des Frühstücks überlegen wir, wo wir heute hinfahren. Achim möchte gerne nach Aix on Provence und Nils möchte zu einem alten Zisterzienserkloster in der Nähe von Gordes. Ok, dann schaue ich mal auf meiner Strassenkarte nach, wie wir am besten fahren. Als erstes fahren wir nach Aix on Provence, das liegt am nächsten, von dort aus können wir dann zu dem Kloster fahren.
Na schön, dann werde ich mal alles wegräumen und sauber machen. Danach wird es sehr interessant, da Achim wieder zwischen und unter den Bäumen hinausfahren muss und das ist nicht so einfach wie beim reinfahren. Nach einiger Zeit des vor- und zurück fahren, steht Achim mit dem Wohnmobil endlich auf der Straße. Es sind ca. 80 Kilometer bis nach Aix und auf den Weg dorthin, habe ich nochmal die Möglichkeit, Flamingos zu fotografieren, die sich in der Nähe des Hafengebiets an einem kleinen Teich aufhalten.


Um so weiter wir ins Inland fahren, um so hügeliger wird es. Auf den Weg nach Aix, sehe ich auf der linken Seite eine sehr alte Brücke. Ich bitte Achim anzuhalten, damit ich sie mir näher anschauen kann.
Es handelt sich hierbei um die römische Brücke  Pont Flavien bei Saint Chamas. Es wird geschätzt, das diese Brücke 12. v. Chr. gebaut worden ist. Ich mache ein paar Fotos und gehe zum Wohnmobil zurück, um die Fahrt fortzusetzen.

 


Nach ein paar Stunden kommen wir nach Aix on Provence. Als erstes fahren wir zum Supermarkt, da wir unsere Vorräte wieder auffüllen müssen. Ich stelle fest, die sind hier ganz schön teuer. Nachdem wir alles verstaut haben, fahren wir weiter zum Stadtzentrum. Die Chance hier einen Parkplatz zu bekommen ist gleich null.

   

Wir kurven fast durch jede Seitenstraße und zu jedem Parkplatz. Letzt endlich geben wir auf und machen uns auf den Weg zum Kloster. Dabei kommen wir durch den Ort Lourmarin. Ein hüsches kleines Dorf mit einem Chateau. Am Ortsausgang gibt es einen Parkplatz, wo auch Platz für Wohnmobile ist. Ich denke mal, das man hier übernachten darf, da kein Verbotschild hier steht. Wir machen eine kleine Pause und schauen uns ein bißchen im Ort um.

     

Das Chateau ist ein Renaissanceschloss aus dem 15. Jahrhundert. Man kann es von innen besichtigen. Wir haben dazu aber keine Lust und nach der Pause geht es weiter zum Kloster. Es geht in Serpentinen immer weiter bergauf und teilweise sind die Strassen so schmal, das mir Angst und Bange wird. Nils wird es hinten auch leicht übel. Auf unserem Weg, kommen wir auch nach Rousillion, wo sich die Ockersteinbrüche befinden.Von weitem sieht man schon die ockerfarbigen Hügel und Häuser. Laut den Koordinaten auf meiner Stellplatzliste, gibt es direkt am Eingang zu den Ockerbrüchen, einen Parkplatz. Leider ist die Straße für Wohnmobile gesperrt. Es gibt am Anfang des Ortes, einen Parkplatz mit Schranke, wo 2 Wohnmobile stehen. Von hier aus ist es noch ein ganz schönes Stück zu laufen. Dazu hat Achim keine Lust und wir fahren weiter. 

     

Zum Kloster hinauf, fahren wir durch Gordes. Dies ist ein wunderschöner alter Ort, der auf einem Felsvorsprung, in ca. 635m Höhe, an der Südflanke der Hügelkette Monts de Vaucluse liegt.  Von hier oben aus, hat man einen traumhaften Ausblick. Gordes findet man fast in jedem Reiseführer, da sie mit eine der bedeutendsten Städte der französichen Geschichte ist. Sie gilt heute noch als eine der schönsten Städte in Frankreich.
 Noch ein paar Kilometer weiter und wir erreichen unser Ziel, das Zisterzienserkloster Notre-Dame de Sénanque. Darüber bin ich auch froh, denn wenn ich bedenke das wir hier wieder runterfahren müssen, da wird mir jetzt schon ganz anders.
Das Kloster liegt inmitten von Lavendelfeldern, die in voller Blüte stehen. Es duftet herrlich hier. Wir haben Glück und bekommen noch einen Platz für unser Womo, was nicht immer ganz einfach ist bei der Größe. Man muss immer schauen, das man so steht, das man niemanden behindert, oder zuviel Platz weg nimmt. Auch hier ist ganz schön was los. Das hätte ich nun nicht gedacht, so abgelegen wie das Kloster ist . Wir schauen uns draußen um und machen jede Menge Fotos.
Die Abtei wurde 1148 von Zisterziensermönchen aus der Abtei Mazan im Vivarais gegründet.1791 wurde es als Staatseigentum während der französichen Revolution verkauft und wurde dadurch vor der Zerstörung bewahrt. 1854 wurde das Kloster wieder geöffnet und in der Zeit von 1870 bis 1940 und 1969 bis 1988, nochmals geschlossen. Heute leben wieder Mönche dort.

         


 Ins Kloster gehen wir nicht hinein. Man zahlt einen Eintrittspreis von 7.- Euro und so interessant ist es für uns doch nicht, das wir diesen bezahlen. Wir schauen uns noch im Klosterladen um, wo man Bücher, Karten und vieles mehr kaufen kann. Auch selbsthergestellte Produkte von den Mönchen kann man hier erstehen, wie zum Beispiel Lavendelhonig und Seife.
Eigentlich hatten wir vor, auf diesem Parkplatz zu übernachten. Allerdings ist hier viel zu viel Trubel und wir wissen auch nicht, ob man hier übernachten darf. Da es Zeit wird einen Stellplatz für die Nacht zu bekommen, machen wir uns auf den Weg nach Apt. Mal sehen ob es dort etwas gibt, wo man stehen bleiben kann. Es geht wieder quer durchs Gebirge, auf und ab. Ich bin froh, als wir in Apt ankommen. So langsam wird es auch Zeit, das wir eine Tankstelle finden, denn der Tank ist nur noch ein viertel voll.
Leider gibt es in Apt keine Möglichkeit einen Platz zum übernachten zu bekommen. Die Parkplätze sind zu klein für unser Mobil und an dem Supermarkt wollte ich nicht stehen, da gefiel es mir überhaupt nicht. Tanken können wir auch nicht, da die Einfahrten zu schmal sind und wir nicht durchpassen. Wir sind schon alle sichtlich genervt und kriegen uns in die Haare. Während Achim weiter fährt, suche ich auf der Karte den nächst größeren Ort, der auch eine Tankstelle hat. Meine Wahl viel auf Manoque, wo es einen Hyper U und mehrere Tankstellen gibt. Zuerst fahren wir tanken und dann auf dem Parkplatz vom Hyper U. Mittlerweile haben wir 20 Uhr. Achim kocht noch schnell das Essen und ich mache danach alles sauber. Wir sind so erledigt, von den vielen Stunden Fahrt, das wir heute mal früh ins Bett gehen. Später kommt noch ein Wohnmobil, was auch hier übernachtet.

Sonntag  25.7     ca.45 km     Manoque - St. Croix Du Verdon

Heute stehe ich schon früh auf und überlege mir wie es weitergehen soll. Der gestrige Tag liegt mir noch in den Knochen und ich habe die Nase gestrichen voll. Am liebsten möchte ich nach Hause fahren. Ich bin echt frustriert. Nachdem Achim und Nils wach sind und gefrühstückt haben, frage ich, wie sich denn unsere Weiterfahrt gestaltet. Achim meinte darauf hin, das wir nur noch 40 Kilometer entfernt vom Lac de Saint Corix sind und wir dort hinfahren. Na gut, einverstanden. Ich spüle das Geschirr ab und räume alles weg. Dann kann es losgehen. Die Fahrt ist heute nicht so schlimm und es dauert auch nicht lange, da sehen wir schon den See. Achim fährt rechts ran, damit ich von oben ein paar Fotos machen kann. Hier hat man eine Wahnsinnsaussicht über den ganzen See. Der Blick auf dem Lac De St. Croix, entschädigt uns für den gestrigen Tag. Ein bißchen müssen wir noch in Serpentinen hinunterfahren zum Stellplatz, der ca. 200m oberhalb des Sees liegt.
Es gibt ca. 25 - 30 Plätze, eine V/E, öffentliche Toiletten und einen Bouleplatz. Das ganze ist kostenlos. Ein Nachteil, man steht etwas eng aneinander. In ca. 50 m Entfernung gibt es ein Restaurant, was ziemlich gut besucht ist.

         


Als wir ankommen, ist der Stellplatz ziemlich voll. Das Glück ist auf unserer Seite und wir bekommen noch den letzten Platz, der allerdings keinen Blick auf den See hat. Da unser Wasservorrat noch aufgetankt werden muss, hole ich die Gießkannen aus der Heckgarage. Nils hilft mir beim Wasser holen. Noch während des auffüllens kommt Achim an und verkündet, das ein Platz mit Blick auf den See frei geworden ist. Er schickt Nils schon mal rüber, damit er den Platz frei hält. Hier muss man schnell sein, sonst ist der Platz weg. Ich leere noch die Kanne aus und dann kann Achim hinüberfahren.
Wow, was für ein Ausblick und ich kann sogar Tisch und Stühle hier hinstellen, so das wir bei dem schönen Wetter draußen sitzen können. Das wäre auf dem anderen Platz nicht möglich gewesen. Nachdem alles eingerichtet ist, ziehe ich mir meinen Badeanzug an, um im See baden zu gehen. Nils kommt mit mir. Wir gehen die Straße, die recht steil ist, zum See hinunter. Na prost Mahlzeit, da kommt Freude auf, wenn man wieder nach oben will. Unten befindet sich noch ein Campingplatz und ein ziemlich großer Parkplatz, wo man tagsüber auch mit dem Wohnmobil stehen darf. Bis 20 Uhr muss man den Parkplatz mit dem Wohnmobil verlassen haben. Am Rand des Parkplatzes gibt es einige Stände, wo man sich zu essen und zu trinken kaufen kann. Ich hatte leider kein Geld mitgenommen, sonst hätt ich für Nils und mich ein Eis gekauft. Wir gehen die Stufen zum Strand hinunter und suchen uns ein Fleckchen, wo wir unsere Handtücher ausbreiten. Es ist ganz schön was los, aber nicht überfüllt, so das man sich noch wohl fühlt. Das Wasser ist angenehm, was ich nicht gedacht hätte. Gerade so ein See im Gebirge, da ist das Wasser doch ziemlich kalt.
Wir bleiben solange ,bis uns der Hunger plagt und machen uns dann auf den Weg zurück zum Stellplatz. Mensch bin ich froh, als ich oben ankomme. Im Schatten machen wir es uns bequem, denn in der Sonne ist es nicht zum aushalten. Gegen Abend kommen einige Dorfbewohner zum Boule spielen. Während wir ihnen beim spielen zusehen, grillen wir dabei. Es macht richtig Spaß ihnen zuzuschauen, da einige von ihnen nur Blödsinn im Kopf haben. Obwohl wir uns nicht richtig verständigen können, unterhalten wir uns trotzdem mit den Franzosen und irgendwie versteht man sich doch. Vor allem Achim, der ist voll in seinem Element. Gegen 20 Uhr wird mir frisch draußen und so setze ich mich mit Nils ins Wohnmobil, um noch ein bißchen zu kniffeln. Später gingen wir dann doch noch mal hinaus und spielten mit Achim zusammen, noch eine Runde Boule.

   

Wir sind nicht die einzigen die noch hier spielen. Selbst um 22 Uhr ist noch ganz schön Leben auf dem Platz. Nun ist aber Schluß für heute und es geht ab ins Bett. Morgen ist auch noch ein Tag.

Montag 26.7     0km     St. Croix du Verdon

Ein neuer Tag beginnt und ich stehe auf. Da es noch früh ist, gerade mal 6 Uhr, mache ich ganz leise. Ich nehme mir meinen Fotoapparat und gehe nach draußen. Hier kann ich den Sonnenaufgang fotografieren. Mensch ist das schön. Ich liebe es so früh aufzustehen und diese Ruhe zu genießen.

Um kurz nach sieben gehe ich zurück ins Womo, um meine Geldbörse zu holen. Oberhalb des Ortes, am Ortseingang, gibt es einen Lebensmittelladen. Dort will ich hingehen, um ein Baguette und Croissants zu kaufen. Da Nils schon wach ist und nicht mehr schlafen kann, begleitet er mich dorthin. Der Weg geht auch wieder steil bergauf und ich komme mir vor wie Luise Trenker, der Bersteiger. Ha, ich schaffe den Weg nach oben sogar in eins durch. Obwohl es außer diesem Laden, nur noch zwei Andenkenläden in diesem schnuckeligem Örtchen gibt, sind die Preise genauso wie in den anderen Supermärkten. Man bekommt hier fast alles was man zum leben braucht, obwohl der Laden nicht gerade groß ist.
Ich nehme zwei Baguettes, Croissant und einen Liter Milch, bezahlen und machen uns auf den Rückweg. Unterwegs bricht mir noch ein Baguette durch, da es so frisch und warm ist.

     


Wir frühstücken draußen mit Blick auf dem Lac, ach ist das herrlich, so macht Urlaub Spaß. Nach dem Frühstück ist Wohnmobil säubern angesagt. Das hat es lausig nötig. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was ich noch an Sand vom Mittelmeer raus hole, obwohl ich zwischendurch schon gesäubert hatte. Im Anschluß wasche ich noch ein paar Kleidungsstücke durch und hänge sie hinten am Fahrradträger auf. Jetzt bin ich reif für eine Abkühlung und so machen Nils und ich uns wieder auf den Weg zum See runter. Wir gehen diesmal einen Weg, den Nils gestern entdeckt hat. Es stellt sich dann aber raus, das wir diesen Weg nicht zurück gehen werden. Er ist viel zu steil und auf ca.10 Metern befindet sich Geröll. Ich bin froh, als ich heil unten ankomme. Es ist schon wieder sehr heiß und ich bin froh über jede Wolke die vorbei zieht. Diesmal habe ich auch etwas Geld mitgenommen, damit Nils und ich, uns auf den Rückweg ein Eis kaufen können. Jetzt geht es aber erstmal ab ins Wasser, was auch heute angenehm ist. Allerdings ist es etwas windig und wenn man aus dem Wasser kommt, etwas frisch. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg nach oben. Vorher holten wir uns aber noch unser Eis, an einer von diesen Strandbuden. Achim sitzt im Schatten der Bäume und liest ein Buch. Durch das schwimmen haben Nils und ich, Hunger bis unter beide Arme. Ich hole die restliche Fleischwurst aus dem Kühlschrank, dazu das Baguette vom Frühstück. Zum Nachtisch gibt es noch einen Pudding. Zum guten Schluß halten wir Siesta unterm Baum im Schatten. Am Spätnachmittag machen wir noch einen Spaziergang durch den Ort.

             

Viel Zeit benötigt man nicht dafür, da der Ort recht klein ist. Es gibt außer den beiden Andenkenläden und dem Lebensmittelladen, nur noch zwei Restaurants, eine Kirche und Ferienhäuser. Nachdem wir zurück am Womo sind, kocht Achim das Essen. Es gibt heute Nudeln mit Tomaten-Käsesoße. Den Rest des Tages, verbringen wir mit faulenzen.


Dienstag 27.7     ca. 250 km     St.Croix Du Verdon - Moustiers St. Marie - Les Valle Su Mer - Sisteron- Gap

Heute heißt es Abschied nehmen vom Lac de Croix. Wenn hier auch nicht viel los ist, hat es uns sehr gut gefallen und man kann wunderbar relaxen. Ich entsorge noch das Abwasser und mache den Wassertank voll. Danach machen wir uns auf den Weg nach Moustiers St. Marie. Es ist nicht weit entfernt  von St. Croix, aber der Weg dorthin hat es in sich. Auf ca. 3 km, haben wir ein Gefälle von 16%, das bei enger Strasse und Serpentinen. Ich sterbe gerade mal wieder vor Angst. Unten angekommen, hat man eine wunderbare Aussicht auf den Ort Moustiers St. Marie. Dicht gedrängt stehen die alten Häuser vor einer steil aufragenden Felskulisse am Berghang. Oberhalb des Dorfes sieht man die Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-Beauvoir.

 


Wir fahren den Stellplatz an, der direkt an der Durchgangsstrasse liegt. Dieser ist mit einer Schranke versperrt und wenn man auf den Platz möchte, muss man erst ein Parkticket von 6.- Euro ziehen. Nebenan gibt es noch einen Parkplatz, den wir aufsuchen, um dort in Ruhe zu frühstücken und zu überlegen was wir machen sollen. Hier bleiben oder weiterfahren. Wir entschließen uns dazu, Moustiers sausen zu lassen, da der Aufstieg zum Ort, sehr steil ist. Bei der Hitze hat keiner Lust da rauf zu laufen. Dafür fahren wir ein paar Kilometer weiter, wo sich der Eingang zur Schlucht von Verdon befindet. Achim würde gerne die ganze Schlucht von Verdon fahren, aber da ich sehr große Angst habe, will er mir das nicht antun. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Kurz vor Les Valle Su Mer, halten wir auf einem Parkplatz direkt am See. Schade das man hier nicht übernachten darf, sonst würden wir hier noch eine Nacht verbringen.

   

Als alle Bilder im Kasten sind, machen wir uns auf den Weg nach Sisteron, was unser nächstes Ziel sein soll: Bis dorthin sind es ca. 70 km. Die Fahrt ist wieder einmal sehr kurvenreich, hält sich aber noch in Grenzen. Schon von weitem ist die Zitadelle von Sisteron zu sehen.
Sisteron liegt am Ufer der Durance und sein Wahrzeichen ist der gerippte Kalkfelsen dahinter.

 


Unten am Ufer gibt es nur kleinere Parkplätze, dafür ist unser Womo zu groß. Der Stellplatz selbst, liegt oberhalb zum Eingang in den Ort, sehr klein und schmal und ist nur ein abgeteiltes Stück von einem Parkplatz, wo schon einige Wohnmobile stehen. Leider stellen sich die Pkw's  auf diesem Teil, so das wir auch hier keinen Platz bekommen. Schade schade, den ich hätte mir gerne den Ort und die Zitadelle angeschaut. Es ist ärgerlich, so vieles konnten wir uns bisher nicht anschauen, an Mangel von Parkmöglichkeiten. Zwangsläufig fahren wir weiter. In Mison soll es einen Stellplatz geben, den wir aber nicht finden. Die angegebenen Koordinaten stimmen nicht und wir landen auf einen Fabrikgelände. Weiter geht es nach Laragne.
Dieser Stellplatz ist groß genug, um auch größere Wohnmobile aufzunehmen. Ein asphaltierter Platz in Ortsnähe. Die V/E befindet sich ca. 2 km entfernt am Intermarche und ist kostenlos.
Achim und Nils gefällt dieser Platz nicht und so fahren wir noch einige Kilometer weiter bis nach Gap. Dort stellen wir uns auf den Parkplatz von einem Einkaufszentrum. Hier gibt es wieder einen Mc Donald und ich versuche ob ich eine Internetverbindung bekomme. Aber auch hier ist das Signal zu schwach und ich komme nicht rein. Achim möchte zu essen kochen, aber da er heute schon so viel fahren musste, gehen wir rüber bei Mc Donald essen. Jeder von uns nimmt sich ein Menü. Nach dem Essen gehen wir zurück ins Wohnmobil und spielen noch Stadt, Land, Fluß. Gegen 22.30 geht es ab in die Heia.


Mittwoch 28.7     ca.225 km     Gap - Poncin

Nach einer ruhigen Nacht bin ich wieder früh wach, kann nicht mehr schlafen und stehe auf. Ich gehe nach draußen, um ein bißchen frische Luft zu schnappen. Die Luft ist so feucht, das die Berge teilweise im Nebel liegen. Das sieht so klasse aus, das ich es unbedingt fotografieren muss.

 

Ich koche mir einen Kaffee und setze mich mit meinem Buch in die Sitzecke. Dort bleibe ich, bis Achim und Nils auf sind und wir weiterfahren können. Es geht in Richtung Bourg-En-Bresse. Nils und ich, wollen so schnell wie möglich aus den Bergen raus. Ich glaube das es Achim auch nicht so gut gefällt, er hat sich mehr von der Provence versprochen. Die Fahrt ist diesmal die reinste Hölle. Es geht wieder steil bergauf und bergab, das ganze auf einer längeren Strecke, wo es keine Möglichkeit gibt, mal zwischendurch anzuhalten. Die Bremsen vom Wohnmobil  fangen schon an zu stinken.  Nach etlichen Kilometern, kommen wir endlich in einen Ort, wo wir uns auf einen Parkplatz stellen und warten bis die Bremsen abkühlen. Nach dem Urlaub können wir erstmal die Bremsen neu belegen lassen. Nach mehreren Stunden Fahrt, suche ich einen Stellplatz aus. Meine Wahl fällt auf Ponic, der liegt so ziemlich auf unseren Weg ins Elsaß. Am Nachmittag kommen wir dort an und bekommen sogar einen Stellplatz.
Hier kann man sehr gut stehen, schön ruhig. Nebenan ist gleich der Friedhof und gegenüber ein eingezäuntes Gelände mit 10 Boulebahnen. Das Tor ist offen und man kann jederzeit dort spielen gehen. Es gibt eine V/E, eine öffentliche Toilette und das ganze ist kostenlos. Man kann schön unter Bäumen im Schatten stehen, oder aber auf der anderen Seite in der Sonne.

   


Außer uns stehen noch 3 Wohnmobile auf diesem Platz. Achim ist ziemlich erledigt von der ganzen Kurvenfahrerei, deshalb gibt es heute Essen aus der Dose, schmeckt auch wenn man Hunger hat, Hauptsache Bauch voll. Nach dem Essen legt sich Achim ein wenig hin, Nils und ich gehen in den Ort. Viel gibt es nicht zu sehen, oder zu erleben. Es ist halt ein kleines altes Dorf, aber irgendwie doch hübsch. Man findet hier einen Tabakladen mit einigem Krimskram, eine Boutique, Juwelier, Bäcker , Fleischer, eine Bar und ein paar Restaurants. Selbst einen kleinen Stadtpark gibt es hier. Nils und ich holen uns ein Eis, schlendern ein bißchen durch das Dorf und gehen durch den Stadtpark zurück zum Stellplatz.

           

Achim ist noch am schlafen und so hole ich mir meinen Stuhl aus der Heckgarage und mache es mir mit einem Buch draußen gemütlich. Der Stellplatz ist mittlerweile rappelvoll und einige Mobile müssen wieder fahren. Damit hätte ich nicht gerechnet, da der Ort etwas abgelegen liegt. Wir faulenzen den Rest des Tages nur noch rum. Es ist heute Abend so warm, das ich die Fenster offen lasse. Das wird mir in der Nacht zum Verhängnis, da ein Gewitter über uns hinwegzieht und es ordentlich schüttet. Die Dachluken waren schnell zu, aber bis ich das Heckfenster zu hatte, ist meine Matratze schon nass. Iiiihhhh wie unangenehm. Was soll's, wir schlafen weiter.


Donnerstag 29.7     185 km     Poncin - Baume - Les Dames

Was für eine Nacht, mal schauen ob der Tag heute besser wird. Zumindestens hat es aufgehört zu regnen. Mein Bett ist allerdings immer noch nass, deshalb stehe ich auch jetzt auf. Wenn ich das einem erzähle, das ich im Urlaub um 6 Uhr aufgestanden bin, der erklärt mich für bekloppt. Leise mache ich mich fertig und schleiche aus dem Wohnmobil. Wie immer genieße ich die frühen Morgenstunden und die Luft riecht richtig frisch. Zwischendurch kommt auch mal die Sonne zum Vorschein.  Wenn es heute wolkig bleibt, ist das nicht schlimm. Es tut mal gut, wenn es nicht so heiß ist. Langsam gehe ich die Straße rauf in den Ort. Es ist so schön ruhig, kaum Menschen auf der Strasse. Die Boulangerie hat schon geöffnet und so komme ich beladen mit einem Baguette unterm Arm und Croissants in der Tüte, zum Stellplatz zurück. Achim und Nils sind tief und fest am schlafen. Ich koche mir einen Kaffee und gehe in meine Sitzecke zum lesen.
Nach dem Frühstück geht es noch zur Entsorgung und dann machen wir uns auf den Weg nach Baume-Les Dames. Die Berge haben wir glücklicherweise hinter uns gelassen, so das die Fahrt angenehm verläuft. Jetzt macht es auch wieder Spaß in der Gegend zu schauen. Vor lauter Angst habe ich ja nichts mehr mitbekommen. Ich bin wie eine Katze die 7 Leben hat, davon habe ich allerdings mindestens 5 verbraucht.
Da wir über Land fahren, kommen wir durch viele schöne Dörfer, wo es einiges zu sehen gibt. Gegen Mittag erreichen wir den Stellplatz von Baume-Les Dames.
Dieser naturbelassene Platz, liegt direkt an einem kleinen Kanal, wo einige Hausboote liegen. Es gibt ca. 40 Stellplätze, die großzügig parzelliert sind. Jeder Platz verfügt über einen Stromanschluß. Auf dem Gelände steht ein neuerbautes Dusch- und Toilettenhaus, mit Spülmöglichkeiten für Geschirr. V/E und Strom sind mit im Preis von 7.- Euro enthalten. Für Dusche und Toilette muß man extra bezahlen. Die Jetons dafür, bekommt man vom Platzwart, der morgens und abends anwesend ist. Brötchenservice gibt es hier auch. Weitere Stellplätze gibt es noch unterhalb des Platzes, auf einem asphaltiertem Platz.

     


Da wir so früh ankommen, ist auf dem naturbelassenen Stück, noch einiges frei und so suchen wir uns ein schönes Plätzchen aus. Dieser Platz gefällt mir sehr gut und ist vom Preis her, voll ok. Nils schließt das Stromkabel an und Achim baut die Satellitenschüssel auf, damit wir mal ein bißchen Fernsehen gucken können. Heute ist kein Wetter um draußen zu sitzen. So ca. eine halbe Stunde später nehmen Nils und ich unsere Räder, um in den Ort zu fahren. Achim kann leider nicht mit, da er aus Krankheitsgründen kein Fahrrad fahren darf. Er macht es sich derweil in der Sitzecke gemütlich und schaut in die Glotze.
Wenn man vom Stellplatz kommt und über die Brücke fährt, sieht man schon auf der rechten Seite einen großen Super U mit Tankstelle. Fährt man weiter geradeaus, kommt man direkt in den Ort. Es gibt einige kleine Geschäfte, Restaurants und eine schöne Kirche.

       

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, machen wir uns auf den Weg, zurück zum Super U, wo ich Milch kaufe. Jetzt fängt es doch tatsächlich an zu regnen, so ein Mist. Ich habe keine Jacke mit und Nils auch nicht. Zum Glück ist es nicht mehr weit.
Der Stellplatz ist mittlerweile voll geworden, was kein Wunder ist bei der schönen Lage. Gut das wir schon so früh hier gewesen sind. Um 17 Uhr öffnet das Büro und ich gehe rüber, bezahle meine Stellplatzgebühr und bestelle für morgen früh mein Baguette und Croissants. Da es immer noch regnet, machen wir es uns alle in der Sitzecke gemütlich. Nils und Achim schauen Fernsehen und ich zocke an meinem Läppi. So neigt sich der Tag dem Ende zu.


Freitag 30.7     135 km     Mullhouse - Ungersheim

Der Regen hat aufgehört, aber es ist noch stark bewölkt bei 18 Grad. Man muss sich erstmal an die kühleren Temperaturen gewöhnen, da es ja sonst nur heiß gewesen ist. Um 8 Uhr hole ich vorne an der Anmeldung mein Baguette ab, was ich am Vortag dort bestellt hatte. Erst wollten wir noch einen Tag bleiben, überlegen es uns aber doch anders. Wir fahren an die Entsorgung, wo es etwas länger dauert, bis wir an der Reihe sind. Hier steht ein Belgier zum entsorgen und der hat die Ruhe weg. Nachdem das auch erledigt ist, fahren wir noch rüber zum Super U, um unseren Dicken vollzutanken. Der Dieselpreis liegt hier bei 1,09 Euro. Nun machen wir uns auf nach Mullhouse, dort möchte Achim gerne hin. Ich bin nicht so begeistert darüber, denn ich hatte es schon im Gefühl, das es uns dort nicht gefallen wird. Wie üblich geht es wieder über Land und einige Zeit folgen wir dem Fluß Doubs.

Die Orte die wir durchfahren sind teilweise sehr romantisch. Diese Gegend gefällt mir sehr gut, viel besser als die Provence. Unterwegs sieht man auch wieder viele Wohnmobile, was wir vorher vermisst haben. Nach knappen 3 Stunden kommen wir in Mullhouse an und ich hatte recht. Es gefiel uns überhaupt nicht. Achim ist richtig enttäuscht, hatte er sich diese Stadt doch anders vorgestellt. Ich war ja vorgewarnt, da ich, wie ich die Reiseroute geplant hatte, auf Goggle Earth mir alles angeschaut hatte. Ich habe aber meinen Mund gehalten, sonst hätte es geheißen, das ich was dagegen gehabt hätte. Ab und zu muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen. 
Wir fahren auf den Parkplatz am Centre Commercial, damit wir in Ruhe einen neuen Ort aussuchen, wo wir auch übernachten können. Erstmal gehen wir aber in den Center hinein, schauen was es dort schönes gibt. Der Besuch lohnt sich, da man hier sehr günstig einkaufen kann. Wenn ihr in Mullhouse seit, solltet ihr diesen Center unbedingt aufsuchen. Er gehört zur Auchankette und nennt sich Prixebas. Achim bekommt hier sehr günstig Gewürze und deckt sich gleich damit ein. Nils findet für kleines Geld einen ganz tollen Rucksack. Da das Fleisch auch sehr günstig ist, nehme ich soviel mit, wie ins Gefrierfach hinein passt. Ich kaufe noch einige andere diverse Lebensmittel, bevor wir den Laden verlassen. Nun geht es ans verstauen, da schon einige Sachen für zu Hause dabei sind. Gut das soviel Platz in der Heckgarage ist, so bekomme ich alles gut verpackt. Mittlerweile ist es schon Nachmittag. Man hat gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vorbei gegangen ist. Nun wird es langsam Zeit, einen Plätzchen für die Nacht zu finden. Aus Erfahrung wissen wir, das die besten Plätze immer früh voll sind. Ich nehme mir meine Karte vor, suche und werde schnell fündig. Nicht weit von hier entfernt, liegt der Ort Ungersheim. Dort gibt es ein Museumsdorf , wo auch ein Stellplatz sein soll. Auf geht's. Die Fahrt dauert nicht lange, es sind ja nur 13 km. Auf dem Parkplatz sehen wir, das auf der rechten Seite, unter Bäumen auf Waldboden, schon einige Wohnmobile stehen. Es ist noch genügend Platz und so stellen wir uns auch dort hin. Ich gehe mit Nils zum Eingang des Museumsdorfes um zu schauen wie hoch der Eintrittspreis ist, da wir es in Erwägung ziehen, es uns anzuschauen.
Viele Leute sind hier unterwegs und es herrscht ein ganz schöner Trubel. Der Eintrittspreis schockt mich dann aber doch, 13.- Euro pro Person, bin ich nicht bereit auszugeben. Wir gehen zurück zum Wohnmobil, dort koche ich uns einen Kaffee und dazu gibt es Kuchen, den wir vorhin gekauft haben. Während des Kaffeetrinkens sehe ich, wie zwei Störche über den Parkplatz stolzieren. Achim nimmt sich ein Stück vom Baguette und fängt an die Störche zu füttern. Nils und ich holen unseren Fotoapparat und machen schnell ein paar Bilder.

 


Etwas später geht Achim mit Nils über den Parkplatz spazieren und sie endecken dabei den richtigen Stellplatz für Wohnmobile. Er befindet sich weiter hinten, beim Busparkplatz. Dort ist es viel schöner. Es ist eine große Wiese mit Bäumen und die V/E befindet sich direkt am Busparkplatz, wo man allerdings nur Abwasser ablassen kann und Trinkwasser bekommt. Die Cassettenbox kann man hier nicht ausleeren, da sich über dem Abfluß ein Gitter befindet. Am Abend kommt eine Dame, die 5,50 Euro Gebühr kassiert, die ich gerne bezahle, da der Platz sehr schön ist.

       


Ein Wohnmobil steht hier schon und später folgen noch die anderen, die auch unter dem Bäumen gestanden haben. Sie wussten wohl auch nicht, das hier der richtige Platz zum Übernachten ist. Achim fährt die Markise aus, dann kommen Tisch und Stühle raus und machen es uns bequem. Wir genießen noch die Sonnenstrahlen und bekommen Besuch von den Störchen. Die sind ja so zutraulich, das sie der Französin, von dem Wohnmobil nebenan, sogar aus der Hand fressen. Nachdem die Sonne unter geht, packen wir alles ein und setzen uns ins Wohnmobil, da es schnell kühl draußen wird. Um 23 Uhr sind es schon nur noch 16 Grad draußen. Ich gehe jetzt ins Bett, da ich doch ziemlich müde bin. Nils ist schon lange am schlafen und Achim liest noch ein bißchen.


Samstag 31.7      ca. 30 km     Eguisheim - Turckheim - Kaysersberg

Brr was ist mir kalt heute morgen. Ich schaue auf das Thermometer und bin direkt erschrocken. Es sind nur 10 Grad draußen und hier drinnen 14 Grad. Schnell mache ich die Heizung an, damit mir wärmer wird. Dazu koche ich mir noch einen Kaffee und verziehe mich in die Sitzecke, wo ich in meinem Buch lese. Die anderen schlafen ja noch. Nach einer halben Stunde kann ich die Heizung wieder aus machen, da die Sonne aufgegangen ist und es wärmer geworden ist. Ich mache einen Spaziergang über den Platz, es ist noch alles schön ruhig. Auf dem Busparkplatz stehen auch noch einige Wohnmobile, die haben bestimmt gestern Abend im dunkeln die Wiese nicht gesehen.

 

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Egiusheim, was nur ein paar Kilometer von Ungersheim entfernt ist. Dort am Ortseingang gibt es einen Parkplatz für Pkw's und Wohnmobile. Einige Mobile haben hier wohl übernachtet. Von 9 Uhr bis 19 Uhr, bezahlt man 2.- Euro, ansonsten ist der Platz kostenlos. Ein Toilettenhäuschen ist auch vorhanden.

 

 


Wenn man im Elsaß ist, sollte man diesen Ort unbedingt besuchen, den er ist wunderschön mit seinen alten Fachwerkhäusern und den Störchen auf den Dächern. Es ist jede Menge los und es gibt viel anzuschauen.

           

Wir strolchen durch die Andenkenläden, wo ich noch Postkarten für meine beiden Enkelkinder kaufe. Das hätte ich doch fast vergessen. Auf einer Bank schreibe ich sie schnell fertig und schmeiße sie in den Postkasten. Das geht ja gar nicht das die beiden keine Karte von Oma  und Opa bekommen. Da hier Brezel sehr beliebt sind und ich diese gerne esse, kaufe ich welche, die wir dann auf der Weiterfahrt aufessen. Nach weiteren 8 Kilometern kommen wir nach Turckheim.
Gegenüber von der Altstadt gibt es einen Stellplatz, der kostenlos ist. Die V/E befindet sich ca. 300 m entfernt auf einem Campingplatz. Man steht direkt neben den Bahngleisen und der Hauptstrasse. Es werden Auffahrkeile benötigt, da das Gelände sehr uneben ist.

           

Wir schauen uns nur die Altstadt an, die nicht ganz so schön wie Egiusheim ist. danach fahren wir weiter nach Kaysersberg, wo es einen großen Stellplatz gibt.
Dieser hat Platz für ca. 100 Wohnmobile, verfügt über eine V/E und einem Toilettenhäuschen, wo es auch Warmwasser gibt. Für Leute die kein Badezimmer im Wohnmobil haben, ist das sehr praktisch. Sie können sich hier waschen. Es gibt sogar Steckdosen, so das man einen Fön, oder Rasieapparet anschließen kann.
Tagsüber bezahlt man von 9 Uhr bis 19 Uhr 2.- Euro und für die Nacht 4.- Euro.
Das sollte man auch einhalten, da sie hier genau kontrollieren.

   


Der Platz ist schon gut besucht, aber da es noch früh ist, finden wir noch ein schönes Plätzchen. Die Sonne brennt einen mittlerweile auf den Pelz. Ich hole Tisch und Stühle aus der Heckgarage, Achim fährt die Markise aus und dann wird gefaulenzt.
Nils nervt mich solange, bis ich schließlich mit ihm in den Ort gehe. Lust hatte ich überhaupt nicht, da ich eh schon soviel gelaufen bin heute und außerdem ist es sehr heiß. Was macht man nicht alles für seine Kinder. Hier boomt so richtig der Tourismus.

     

Wenn ich bedenke wie leer es damals zu Karneval gewesen ist, das war wesentlich angenehmer. Nils findet für Lena und Julian ein Mitbringsel. Julian bekommt einen Storch mit Fliegerbrille und Lena eine Elsässer Stoffpuppe.Darüber werden sich die beiden bestimmt freuen. Schließlich habe ich die Nase voll und ich überrede Nils dazu, zum Stellplatz zurück zu gehen. Meine Füße schmerzen und ich kann kaum noch laufen. Was bin ich froh als ich mich in meinem Stühlchen unter der Markise setzen kann. Am Abend als die Sonne untergegangen ist. wird es angenehmer. Hier lernen wir auch Wolfgang, Marita und ihr süßer Hund Shila, aus dem Lippeland kennen.

Beide sind total nett und wir quatschen noch bis 22.30 Uhr draußen. Danach geht es ab in die Heia, morgen ist auch noch ein Tag.

Sonntag 1.8     0 km     Kaysersberg

Heute morgen ist es sehr bewölkt und es sieht nach Regen aus. Später kommt aber doch noch die Sonne raus. Nils macht sich auf den Weg zum Bäcker, in der Zwischenzeit decke ich schon mal den Tisch draußen. Als Nils zurück kommt. wird auch Achim wach und so können wir gleich frühstücken. Heute bleiben wir noch, da es uns hier gut gefällt. Wolfgang und Marita bleiben auch noch. Im laufe des Vormittags wird es immer schwüler, so das man es nur im Schatten aushält. Gegen Mittag machen wir uns alle drei gemeinsam auf den Weg in den Ort. eigentlich wollten wir ja schon früher los, aber Achim war nebenan mit dem Franzosen am quatschen und das dauerte. Da heißt es immer die Frauen quatschen so lange. Ich habe aber die Feststellung gemacht, das die Männer es noch viel besser können. Im Ort ist wieder ganz schön was los. Achim findet diesmal endlich das Geburtshaus von Albert Schweitzer.

         

Lange halten wir es nicht aus, da es noch schwüler wird und gehen zurück zum Wohmobil. Es gibt heute bestimmt noch ein Gewitter. Am Abend kam auch wirklich was runter. Wir waren gerade mit Wolfgang und Marita am quatschen, wie es anfing zu regnen und zu gewittern. Achim macht die Markise raus und wir setzen uns darunter. Bis kurz nach 23 Uhr blieben wir noch draußen, dann wurde es Zeit ins Bett zu gehen, da wir morgen früh losfahren wollen.


Montag 2.8     ca. 50 km     Kaysersberg - Obernai

Zum Glück wird Achim von alleine wach, sonst hätte ich ihn wecken müssen. Bis 9 Uhr müssen wir den Platz räumen, oder noch mal ein Tagesticket von 2.- Euro ziehen. Ich habe in der Frühe schon den Abwassertank geleert und Wasser aufgefüllt, so das ich nur noch die Toilettenbox ausleeren brauche. Wir verabschieden uns von Wolfgang und Marita. Die beiden wollen heute durchfahren bis nach Minheim an der Mosel. An dem ca. 2 km entfernten Intermarche kaufen wir noch ein paar Lebensmittel ein, die wir benötigen und ein Baguette für's Frühstück. Wir werden unterwegs irgendwo, wo es uns gefällt anhalten und frühstücken.
Auf unseren Weg kommen wir durch Riquewhir, was wir uns auch anschauen wollen. Ein Parkplatz ist schnell gefunden. Es gibt sogar 5 Stellplätze für Wohnmobile. Übernacht ist es kostenlos und tagsüber bezahlt man 3.- Euro. Da wir nur einen kurzen Stadtbummel machen wollen, sehen wir das nicht ein und fahren weiter.
In Ribbeauville ca. 5 km weiter, gibt es einen Stellplatz in Zentrumnähe. Dieser ist das allerletzte. dafür würde ich keine 4.50 bezahlen. Der Platz ist eine einzige Matsche, da es die ganze Nacht geregnet hatte. Achim unterhält sich mit einem Wohnmobilfahrer, der die Nacht hier verbracht hat. Er erzählt Achim, das es an einem nebenstehenden Gebäude eine Klimaanlage gibt, die auch in der Nacht läuft. Jedesmal wenn sie sich anschaltet, macht sie einen Höllenlärm, so das man nicht schlafen kann. Der Platz ist außerdem sehr eng und größere Mobile können hier nicht stehen.
Da es uns hier nicht gefällt, machen wir uns gleich auf den Weg nach Obernai. Es sind ca. 40 km zu fahren. Da ich nicht mehr genau weiß wie wir dort zum Stellplatz hingekommen sind, muss ich gut aufpassen. Auf Anhieb finde ich sofort den richtigen Weg. Der Platz ist noch ziemlich leer.
Man darf hier kostenlos stehen. Der Platz ist geschottert. Es gibt eine V/E und ein Toilettenhäuschen, was sehr sauber ist. Der Platz befindet sich direkt an der Stadtmauer von Obernai. Egal wo man sich hinstellt, man benötigt Auffahrkeile.

     


Nachdem wir uns richtig hingestellt haben, decke ich den Frühstückstisch. Draußen kann man leider nicht sitzen, da es zwischenzeitlich angefangen hat zu regnen. Es wurde immer dunkler draußen und ein Spaziergang in die Stadt hat sich vorläufig erledigt. Ein Gewitter zieht über uns hinweg und es ist ordentlich am schütten. Am Nachmittag klart es auf und wir können uns nun auf den Weg in die Stadt machen.

         

Die Lokale sind gut besucht und in den Andenkenläden ist es ganz schön voll. Wir schauen uns ein bißchen um, bis sich der Himmel wieder verdunkelt. Wir schaffen es noch trockenen Fußes bis zum Wohnmobil, dann öffnet der Himmel seine Schleusen. Den Rest des Tages verbringen wir im Wohnmobil mit lesen und spielen. Hoffentlich ist das Wetter morgen besser.

Dienstag 3.8     ca. 215 km     Obernai - Saint-Louis-Arzviller - Saarburg

In der Nacht zog noch ein Gewitter über uns hinweg, mit ordentlichen Regenschauern. Jetzt am Morgen scheint die Sonne und das Wetter verspricht wieder schön zu werden. Ich bin gerade dabei mir einen Kaffee zu machen, da kommt oben aus dem Alkoven eine verschlafene Stimme und sagt, das er auch einen Kaffee möchte. Oh man, Nils sieht so richtig verpennt aus. Er erzählte mir, das in der Nacht die Jugendlichen ein Riesentheater gemacht haben. Mensch was muss ich tief und fest geschlafen haben, das ich davon nichts mitbekommen habe. Er trinkt mit mir zusammen einen Kaffee und legt sich wieder in sein Bettchen. Kurz darauf ist er wieder eingeschlafen. Na ja, ich werde dann mal solange lesen, bis die beiden wach sind.
Das Frühstück lassen wir ausfallen, trinken uns nur einen Kaffee und fahren los. Eigentlich wollten wir ja noch einen Tag hier stehenbleiben, haben es uns dann doch anders überlegt. Wir fahren heute nach Saint-Louis-Arzviller, zu diesem besonderen Schiffshebewerk. Vorher machen wir noch einen Zwischenstop am Lidl und E Leclerc, um die restlichen Sachen einzukaufen, die wir mit nach Hause nehmen wollen. 
Es sind ungefähr 50 km zu fahren. Dabei kommen wir auch durch das schöne Örtchen Saverne, wo wir zu Ostern schon gewesen sind. Es gibt hinter dem Chateau einen Stellplatz, der kostenlos ist.Heute halten wir nicht an und fahren gleich weiter nach Arzviller.
Von unten kann man das Hebewerk etwas durch die Bäume sehen. Um zum Eingang zu kommen, muss man eine steile Straße hinauffahren. Parkplatzmöglickeiten gibt es dort oben genug. Da unser Wohnmobil etwas mehr Platz benötigt als ein Pkw, müssen wir warten, bis eine Lücke frei wird, wo man ziemlich weit reinfahren kann, sonst würden wir zu weit in den Weg stehen. Mit einem Pkw hätten wir sofort eine Parklücke bekommen. Zu Fuß geht es noch ein Stück die steile Straße rauf, bis man dann endlich vor dem Eingang steht. Vor dem Hebwerk gibt es noch eine Achterbahn, für Kinder und Erwachsene.

Um etwas vom Hebewerk zu sehen, muss man dort Eintritt zahlen, anders hat man keine Möglichkeit, da alles von den Bäumen verdeckt ist.
Die Anlage ist ein Schiffshebewerk, mit Nassführung. Es besteht aus einem Trog auf Rollen und Seilen, der mit Gegengewichten im Gleichgewicht gehalten wird. Durch elektrisch angetriebene Winden auf einer schiefen Ebene, bei einem Gefälle von 41%, wird der Trog hier runter gelassen, zu dem im Tal liegenden Kanal. Der Trog hat ein Gewicht von ca. 900 Tonnen, je nachdem mit wieviel Wasser er gefüllt ist. Während der Berg- und Talfahrt, befindet sich unterschiedlich viel Wasser dort drin.

             



Es gibt unterschiedliche Eintrittspreise, da es mehrere Angebote gibt.

Für die Führung:
Beinhaltet die Besichtigung des Bauwerkes, einschließlich einer Führung durch den Maschinenraum, mit einem qualifizierten Führer, der einem die Betriebsweise des Hebewerks erläutert. Die Führung dauert ca. 30 Minuten, Erwachsene: 4.- Euro, Kinder: 3.- Euro von 5 bis 15 Jahren

Führung und Ausflugsboot
Zusätzlich zur Besichtigung und Führung gibt es die Talfahrt auf dem Hebewerk, Ausflugsfahrt auf dem im Tal liegenden Kanal und die Bergfahrt auf dem Hebewerk. Das ganze dauert so ca. 1 Std.30 Minuten, Erwachsene: 8.- Euro, Kinder: 6.- Euro

Führung und Kreuzfahrt (Viadukt)
Zur Führung kommt die Einschiffung im Hebewerk, mit der Bergfahrt, Fahrt durch die Schleuse Nr. 18, auf dem im Tal liegenden Kanal und die Ausschiffung. Dauert ca. 1 St. 15 Minuten, Erwachsene: 10.- Euro, Kinder: 8.- Euro
Öffnungszeiten sind vom 1. April - 24. Oktober

Wir nehmen nur die Führung für 4.- Euro pro Nase. Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie das ganze funktioniert. Gerade werden Schiffe talabwärts gebracht. Mensch da sind wir genau im richtigen Moment angekommen. Achim und Nils nehmen an der Führung durch den Maschinenraum teil. Ich bleibe lieber draußen an der frischen Luft und schaue mich noch ein bißchen um. Hier gibt es noch viel zu sehen und ist für mich interessanter, als so ein oller Maschinenraum.
Nachdem wir alles gesehen haben, gehen wir zum Wohnmobil zurück. Es wird beratschlagt, wo es denn nun hingehen soll. Ich plädiere für Saarburg, da wollte ich schon zu Ostern hin. Nicht zu verwechseln mit Saarbourg. Nils ist auch dafür und Achim ist überstimmt. Er findet es zwar schade das er Frankreich schon verlassen muss, beugt sich aber unserem Willen. Nun liegt eine längere Fahrtstrecke, von 160 km vor uns. Unterwegs halten wir an einer schönen Stelle am Straßenrand an, um zu essen. Es gab ja kein Frühstück und mittlerweile ist es schon Mittagszeit. Vom Baguette bleibt nicht viel übrig. Frisch gestärkt machen wir uns auf den weiteren Weg. Wir fahren über Saarbrücken, was für mich keine schöne Stadt ist und durch Mettlach, wo die Firma Villeroy & Boch ihren Sitz hat. Diese Stadt gefällt mir wieder sehr gut. Hier würde es sich auch lohnen, mal zu übernachten. Einen Stellplatz gibt es in diesem Ort auch. Es geht entlang der Saar und man hat einen herrlichen Ausblick. Um 16 Uhr kommen wir in Saarburg auf dem Stellplatz an.
Der Platz liegt etwas außerhalb von Saarburg am Saarufer und kostet 7.- Euro. Verfügt über 70 parzellierte Plätze, V/E (Wasser kostet 10l 0.10 Cent, 100l 1.- Euro), Toilettenhäuschen, Strom (1kw 0,50 Cent) und Brötchenservice. In der Nähe befindet sich noch ein Aldi.
Wir stellen uns direkt gegenüber vom Häuschen des Platzwartes. Noch während ich mit dem Stromkabel beschäftigt bin, kommt mir eine bekannte Gestalt entgegen. Na sieh mal einer an, es ist Wolfgang, den wir zusammen mit seiner Frau Marita, in Kaysersberg kennengelernt  haben. Ich frage ihn, was sie hier machen, da ich sie doch eigentlich in Minheim vermutet habe. Vorher habe ich mich noch mit Achim über die beiden unterhalten und das ich ihnen eine SMS schicken will, um zu erfahren wo sie sich gerade befinden. Das hat sich ja jetzt erledigt.Wir freuen uns darüber, die beiden wiederzusehen. Nach der Bgrüßung mache ich mich mit Nils auf den Weg zum Zentrum von Saarburg. Mit dem Rad kann man wunderbar am Saarufer entlang fahren. Bis zum Zentrum sind es ca 2 - 3 km.

 


Von weiten sieht man schon die Saarburg . Sie war eine der ersten Höhenburgen des Westens. Erbaut wurde sie 964, vom Grafen Sigfried von Luxenburg. Den steilen Weg dort hinauf, sparen wir uns, da es viel zu warm dafür ist.
 Die Räder stellen wir am Straßenrand ab und gehen zu Fuß durch den Ort, da man so besser voran kommt. Auch hier boomt ganz schön der Tourismus. Die Lokale sind rappelvoll. Es gibt einen Rundweg durch die über 1.000 jährige Stadt, wobei man sich alle Sehenswürdigkeiten anschauen kann. Mich interessiert hauptsächlich der Wasserfall und Klein Venedig. Der Wasserfall ist schon ein toller Blickfang. Auf einer kleinen Eisenbrücke kann man das Schauspiel miterleben, wie über 17 Meter Felskaskaden, das Wasser in die Tiefe stürzt. Früher verlief die Leuk außerhalb der Stadt. Im 13. Jahrhundert bettete man den Bach um. Im Talkessel, am Wasserfall baute man Mühlen, die durch die Wasserkraft angetrieben wurden.
Hübsch anzusehen ist Klein Venedig, mit seinen vielen kleinen Brücken, die über dem Bach führen. die Häuser die hier stehen, ruhen seit Jarhunderte, auf alten Eichenpfählen.

             


Es gibt noch einiges zu sehen, wie zum Beispiel, den Pferdemarkt, das städtische Museum, die Kirche und vieles mehr.
Ich sehe an Nils seinen Gesichtsausdruck, das ihn das ganze nicht interessiert, sondern eher langweilt und so machen wir uns auf den Rückweg. Achim hat sich in der Zeit wo wir weg gewesen sind, etwas hingelegt. Nun steht er auf und kümmert sich um das Essen. Heute gibt es Hähnchen Gordon Bleu mit Reis, hmm lecker. Nachdem Essen räume ich auf und spüle ab. Später kommen dann noch Wolfgang und Marita zu uns rüber. Wir setzen uns vor's Wohnmobil und unterhalten uns bis kurz nach 22 Uhr, dann wurde es zu kühl. Achim, Nils und ich schauen noch ein bißchen Fernsehen, bis wir ins Bett gehen.


Mittwoch 4.8     80 km     Saarburg - Wasserbillig - Neumagen-Drohn

Gestern Abend haben wir noch mit Marita und Wolfgang abgesprochen, das wir gemeinsam an die Mosel fahren wollen. Nach dem Frühstück entsorgen wir noch und halten am Aldi, um noch ein bißchen Grillfleisch zu kaufen. Da es von hier aus nicht mehr weit bis Luxemburg ist, machen wir noch einen Abstecher nach Wasserbillig, um dort zu tanken und Kaffee zu kaufen. In der Zeit wo Achim und Wolfgang in der Schlange zum tanken stehen (kein Wunder vom Preis von 0,97 Cent der Liter Diesel), gehe ich mit Marita und Nils schon mal in den Shop, um Kaffee zu kaufen. Hier finde ich noch die leckeren Schokominzbonbons von Frazermind. Da nehme ich mir doch glatt noch 2 Packungen von mit. Nach unserem Einkauf leisten wir den beiden Männern Gesellschaft, da sie immer noch in der Schlange stehen und warten bis sie an die Reihe kommen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie voll es an der Tanke ist, obwohl es noch einige Tankstellen hier in Wasserbillig gibt. Egal wo man hinschaut, überall sieht man nur Autoschlangen. Endlich nach einer halben Stunde Warterei, sind wir an der Reihe. Der Autofahrer hinter uns regt sich auf, das Achim nicht weiter vor fährt, was gar nicht geht, da vor uns noch ein Pkw am tanken ist. Dann steigt auch noch die Frau von dem Autofahrer aus und fängt auch noch an rumzumeckern. Am liebsten hätte ich der Frau den Schnabel gestopft. Lustig war es dann, als der Autofahrer an uns vorbei fahren will, um sich vor uns zu stellen, was nicht funktioniert hätte, da dort immer noch der Pkw steht. Allerdings just in dem Moment, fährt Achim von der Zapfsäule weg, um für die anderen Platz zu machen, in der Zeit wo ich bezahlen gehe. Der Autofahrer erschreckt sich und muss dann zwangsläufig zurücksetzen. Oh ihr hättet mal dieses verärgerte Gesicht sehen müssen und erst das von seiner Frau. Ich habe mich köstlich amüsiert. Wir haben noch eine ganze Zeit später über die beiden gelacht.
Von Wasserbillig aus, geht es entlang der Mosel nach Neumagen-Drohn, wo es einen schönen Stellplatz mit Straußenwirtschaft gibt. Dafür müssen wir durch Trier fahren, wo ziemlich dichter Verkehr ist. Nachdem auch das geschafft ist, geht es zügig voran und nach kurzer Zeit kommen wir zum Stellplatz.
Man steht auf einem geschotterten Wiesenplatz. Selbst bei Regen ist es kein Problem hier zu stehen, es ist alles fest. Im Preis von 5,50 Euro, ist die Ver - und Entsorgung mit enthalten. Strom geht nach Verbrauch und kostet der Kilowatt 0,50 Cent. WC und Dusche kostet 2.- Euro.

       


Ich hole die Auffahrkeile aus der Heckgarage, da das Womo vorne etwas runtersteht. Den Rest des Tages faulenzen wir nur noch, indem wir in unseren Stühlen vorm Womo sitzen. Am Abend setzen wir uns in die kleine Straußenwirtschaft und bestellen uns zu essen und zu trinken. Achim und Wolfgang haben sich ein Schnitzel mit Pommes und Salat genommen, Marita nur eine Pommes und Nils und ich, eine Currywurst mit Pommes. Nach Wochen von Abstinenz, brauchte ich jetzt die typisch deutsche Currywurst. Die ist so lecker, da könnte ich mir glatt noch eine bestellen, was ich aber nicht mache. So verfressen will ich ja auch nicht sein. Es wurde ein richtig gemütlicher Abend, man merkte gar nicht wie schnell die Zeit vergeht. Mit gut gefüllten Bäuchen gehen wir zurück zum Wohnmobil.Nils und ich verziehen uns nach drinnen, da es uns zu kühl wird. Kurze Zeit später müssen auch die anderen drei flüchten, da es anfängt zu regnen. Ich helfe Achim noch schnell die Sachen in die Heckgarage zu packen. Danach schauen Achim und Nils noch Fernsehen. Ich selbst bewege mich in Richtung Bett und mache es mir dort mit meinem Buch bequem. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen.


Donnerstag 5.8     ca. 30 km     Neumagen-Drohn - Veldenz - Wintrich

In der Nacht hat es immer wieder geregnet und berauschend ist das Wetter heute morgen auch nicht. Na mal schauen wie der Tag noch so wird. Ob wir weiterfahren, oder noch hierbleiben. Nachdem alle aufgestanden sind, klären wir ab, wie es weiter geht. Sie entschließen sich, weiterzufahren. Als wenn ich es geahnt hätte, habe ich schon alles soweit weggeräumt. Gegen 11 Uhr sind alle abfahrbereit. Es geht nach Veldenz, dort möchte sich Marita den dortigen Stellplatz anschauen und wenn es uns gefällt, dort stehen zu bleiben. Dorthin ist es eine Strecke von 30 Minuten Fahrt. Hm der Platz ist nicht wirklich schön. Liegt direkt an der Hauptstrasse, abseits der Mosel, auf einem Wiesengelände. Kostet 6.- Euro, inklusive Strom. Da wir im vorbeifahren am Moselufer von Wintrich einen Stellplatz gesehen haben, fahren wir zurück, um uns diesen anzuschauen. Es dauert keine 15 Minuten, da stehen wir auch schon vor der Schranke vom Stellplatz. Achim und Wolfgang schauen sich den Platz an, bevor wir darauf fahren.
Am Automaten muss man sich ein Ticket ziehen und damit die Schranke zu öffnen.
Pro Tag kostet der Platz 7.- Euro. Strom, Wlan und Entsorgung ist mit im Preis enthalten. Wasser kostet bei 100l 1.- Euro und 0,10 Cent für 10l. Außerdem findet man hier noch Duschen und Toiletten, wofür man sich Jetons und einen Zahlencode besorgen muss. Wo es die gibt, kann ich Euch leider nicht sagen, da ich es nicht weiß.
Die Stellfläche ist geschottert mit einem angrenzenden Wiesenstück, wo man wunderbar sitzen kann. Bis zum Moselufer sind es ca. 30m. Dort entlang, kann man sehr gut spazieren gehen, oder mit dem Fahrrad fahren.

     


Wir finden zwei nebeneinanderliegende Plätze, wo wir uns hinstellen. Der Platz ist einfach schön und gefällt uns sehr gut. Kann ich jeden empfehlen, hier hinzufahren.
Obwohl der Weg ins Dorf etwas steil ist, machen sich Nils und ich, doch mit den Rädern auf den Weg. Achim macht es sich, zusammen mit Wolfgang und Marita, unter der Markise vom Wohnmobil bequem. Erst fahren wir am Moselufer entlang und biegen dann ab, auf die Straße in den Ort. Diese ist so steil, das selbst Nils von seinem Rad absteigen muss, um es zu schieben. Wintrich ist ein kleiner Ort, mit einem Lebensmittelladen, wo man das nötigste zu kaufen bekommt. Außerdem gibt es noch ein Geschenkelädchen und einige Weinlokale.

   

Auf jeden Fall ist es hier schön ruhig, was ich als sehr angenehm empfinde. Eine Straße im Ort ist so steil, das ich die ganze Zeit die Bremse vom Fahrrad feste treten muss. Oh das gibt tierische Schmerzen im Bein und ich bin froh, als ich unten ankomme. Ich muss mich erstmal ausruhen bevor ich weiterfahre.
heute werde ich nichts mehr unternehmen, es reicht, schließlich habe ich ja Urlaub. Alle reckeln sich faul in der Sonne rum, bis auf Nils, der spielt mit Shila, den Hund von Wolfgang und Marita.

   

Sie ist total lieb und verschmusst. Zum Abendessen wird bei uns gegrillt. Achim nimmt den kleinen Koffergasgrill, damit sind die Würstchen und das Fleisch ruckzuck fertig. Bis es anfängt dunkel zu werden sitzen wir noch zusammen draußen. Danach wird noch ein bißchen Fernsehen geschaut, bevor es ab ins Bett geht.


Freitag 6.8       0 km     Wintrich

Der Tag wird heute schön, denn schon jetzt scheint die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Bis Mittags faulenzen wir nur rum. Ich schaue zwischendurch ins Internet,lese, oder sticke an meiner Decke. Marita liest auch in ihrem Buch. Achim und Wolfgang sind sich angeregt am unterhalten und Nils lässt sich in der Sonne braten. Gegen 14 Uhr machen wir uns zu Fuß, gemeinsam auf den Weg in den Ort. Achim möchte gerne in das Marmelädchen, was sich in einer Seitenstraße befindet. Eigentlich ist es kein richtiger Laden, sondern ein Vorraum von einem Wohnhaus. Die Frau die dort wohnt, stellt die Marmelade selbst her und verkauft sie. Wir nehmen Heidelbeere und Löwenzahngelee. Dazu kaufe ich noch eine Tüte Weingummis. Die sehen richtig witzig aus und gibt es in keinen anderen Laden. Die Weingummis haben die Form von Weinflaschen, Blättern, Trauben und Gläsern. Eigentlich sind die viel zu schade zum essen.
In den Einkaufsladen gehe ich auch noch, da ich etwas Wurst und eine Flasche Öl benötige. Anschließend geht es bergauf zum Weinlehrpfad. Dieser geht mitten durch die Weinberge und für manch einen sehr interessant. Nur nicht für mich, da ich überhaupt keine Lust habe, bei der Hitze durch die Weinberge zu laufen.

         

Nach 3/4 des Weges, gebe ich auf und kehre um zum Stellplatz. Marita und Nils folgen mir, da sie auch keine Lust mehr haben. Achim und Wolfgang gehen noch hinauf bis zum Kreuz, wo sich eine Aussichtsplattform befindet. Ich bin so fertig, das ich den Rest des Tages nur noch mit faulenzen verbringe.

Dies ist unser letzter Urlaubstag, den muss ich nochmal richtig genießen, morgen früh geht es heim. Unsere Enkeltochter hat am Sonntag Geburtstag und ich muss noch Kartoffelsalat dafür fertig machen, das habe ich meinem anderen Sohn versprochen.
 Der Tag neigt sich dem Ende zu.


Samstag 7.8     ca. 270 km     Wintrich - Castrop-Rauxel

Heute heißt es Abschied nehmen. Wir genießen in Ruhe unser Frühstück am letzten Tag. Danach spüle ich das Geschirr weg und räume alles auf. Um 10 Uhr sind wir startklar und verabschieden uns von Marita, Wolfgang und Shila. Wir haben sehr nette Freunde gefunden und mit ihnen ein paar schöne Tage verbracht. An der Entsorgung säubere ich noch die Cassettenbox und leere den Abwassertank. Aufwiedersehen schöne Mosel, wir kommen wieder.
Nach 3 Stunden Fahrt kommen wir zu Hause an. Der Alltag hat uns wieder.
Bis auf die Fahrt durch die Berge, war es doch ein schöner Urlaub gewesen. Nächstes Jahr möchte ich aber wieder in die Bretagne, da fühle ich mich schon wie zu Hause.
 

 

 

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