Ardennen – Nord -Normandie – Picardie – Pas-de-Calais

Samstag 15.8 Castrop-Rauxel – Montherme 365km

Heute ist es soweit, der wohlverdiente Sommerurlaub steht an. Dieses Jahr geht es wieder nach Frankreich. Hoffe nur, dass diesmal der Urlaub ohne Pannen abläuft. Es wird ganz in Ruhe gefrühstückt, die letzten Sachen eingeräumt ins Wohnmobil und kurz nach 11 Uhr können wir losfahren. Nach kurzer Fahrzeit, kommen wir wegen eines Unfalls, im Stau. Wiedererwarten ging es aber doch nach ein paar Minuten, zügig weiter. Ansonsten verlief unsere Fahrt ruhig und gegen 16 Uhr hatten wir unseren Zielort Montherme, erreicht.

 

 

Wir stellen fest, dass sie den Stellplatz, ein Stück weiter unten an der Straße neu angelegt haben. Es stehen jetzt mehr Plätze als vorher zur Verfügung, so ca. 20-25. Man steht auf Rasengittersteine und pro Übernachtung zahlt man 3,- Euro, plus .-40 Cent Kurtaxe. Strom kann man auch bekommen, wenn man Glück hat und ein Steckplatz frei ist. Die V/E befindet sich ca. 1,5 Kilometer weiter, in einer Seitenstraße. Um Wasser zu tanken, benötigt man einen Jeton. Wo man diesen bekommt weiß ich leider nicht. Die Entsorgung ist kostenlos.

   

Man steht direkt an der Meusse und hat einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Wälder. Unten am Wasser, gibt es einen Bootsanlegesteg, Wo der alte Stellplatz gewesen ist, haben sie einen Platz für die PKW’s gemacht und einen breiten Weg zum Wasser. Dort hält nun auch eine Fähre, womit man eine Rundfahrt auf der Meusse machen kann. Erwachsene zahlen 10.- Euro und Kinder glaube ich 6,70 Euro. Außerdem gibt es noch kleine Elektroboote, wo man mit auf der Meusse fahren kann. Der Bäcker auf der anderen Strassenseite ist leider nicht mehr und man muss bis in den Ort hineinlaufen. Das ist aber hier keine großartige Entfernung. Man kann bequem zu Fuß dort hinlaufen. Ansonsten ist hier alles noch beim alten geblieben. Wir gehen ein bisschen spazieren, aber leider fängt es an zu regnen, so dass wir zurück zum Wohnmobil laufen. Da ich von zu Hause Eintöpfe mitgenommen habe, die ich vorher aufgetaut hatte, brauchte ich diese nur warm machen und wir konnten sofort essen. Danach machten wir es uns gemütlich und spielten noch Karten. Gegen 22 Uhr ging es dann ins Bett, da wir alle müde von der Fahrt waren.

 

Sonntag 16.8 Montherme 0 km

Es hat aufgehört zu regnen, mal schauen wie das Wetter heute wird. Der Himmel klart auf, der Nebel steigt hoch, es sieht gut aus. Ich glaube das Wetter wird gut. Ich ziehe mich an und mache mich auf dem Weg zur Boulangerie (Bäcker). Als ich beim Bäcker ankomme, stelle ich fest, dass ich meinen 20,- Euroschein verloren habe, worüber ich mich sehr ärgere. Zum Glück habe ich noch etwas Kleingeld dabei, so dass ich noch ein Baguette und Croissants kaufen kann. Auf dem Rückweg schaue ich nach, ob ich irgendwo den Geldschein finde. Leider ist dies nicht der Fall und wer den gefunden hat, wird sich sicherlich darüber freuen. Mich ärgert es tierisch und vermiest mir etwas die Laune.

Da mittlerweile die Sonne scheint, decke ich den Frühstückstisch draußen auf der Wiese. Ach ist das herrlich, so lässt es sich leben. Wie sagt Achim immer, „Leben wie Gott in Frankreich“.

   

Wir haben uns entschlossen, heute einen richtigen Faulenzertag zu machen und so machten wir es uns vor dem Wohnmobil bequem. Hier ist heute ganz schön was los. Die Fähre ist fast bei jeder Fahrt, die 1 ½ Stunden dauert, ausgebucht. Auch die kleinen Elektroboote sind auf dem Wasser unterwegs. Ich hatte erst gedacht, dass es Tretboote sind. Die sehen richtig niedlich aus und es macht bestimmt Spaß, damit über das Wasser zu fahren. Achim meinte, ich sollte mit Nils eine Runde fahren, wozu ich aber keine Lust habe. Ich schaue mir das lieber an und sticke an meiner Decke weiter, das ist so schön entspannend.

 

Zwischendurch holen Nils und ich noch Fritten an dem Imbiss, der sich gegenüber vom Stellplatz befindet. Dort ist es rappelvoll. Kein Wunder, die Fritten sind nämlich echt lecker. Es gibt auch noch andere Sachen, wie Pizza, Hamburger, belegte Baguettes und noch einiges mehr. Die machen ihr Geschäft hier. Gegen Abend wird es dann wieder ruhig. Als die Sonne untergegangen ist, gehen wir ins Wohnmobil, da es zu kühl wird. Dort stelle ich fest, dass ich mir einen leichten Sonnenbrand zugezogen habe. Ganz entspannt lassen wir den Abend ausklingen.

 

Montag 17.8 Montherme – Charleville-Metzieres – Sedan ca. 60 km

Hui ist das heute nebelig in den Wäldern heute Morgen. Es ist ein schöner Anblick und bestimmt kommt gleich wieder die Sonne hervor. Nach dem Frühstück wollen wir heute weiterfahren. Da meine beiden Männer noch schlafen, gehe ich noch eine Runde spazieren. Oben an der Brücke, sehe ich viele Leute rumlaufen und dort stehen einige LKW’s. Was ist hier denn los, drehen die einen Film, oder machen die Fotoaufnahmen? Es sind fahrbare Kameras und Leinwände aufgebaut und am Bistro ändern sie gerade das Werbeplakat. Ein Franzose sprach mich an und wollte wissen, was die hier machen. Ich hatte aber selber keine Ahnung und konnte ihm nicht weiter helfen. Ich gehe zurück zum Womo, wo meine Männer schon wach sind, so dass wir frühstücken können. Danach räume ich auf und wir können losfahren.

 

Als erstes geht es zur Entsorgung, die ein paar Strassen weiter ist. Dort entleere ich die Abwassertanks und die Cassettenbox. Achim wollte Wasser auftanken, aber leider geht das nur mit einem Jeton, den wir nicht haben. Na ist ja nicht schlimm, irgendwo bekomme wir schon Wasser her, noch reicht es ja. Bis nach Charleville-Metzieres, sind es nur 20 km, aber da wir erst noch etwas einkaufen müssen, fahren wir noch ca. 8 km weiter zum Carrefour. Dort angekommen, mache ich eine böse Feststellung. Ich habe meinen Schlüssel an der V/E in Montherme, am Geländer hängen gelassen. So ein Mist, ich bin total fertig und bitte Achim, zurück zu fahren. Hoffentlich bekomme ich den Schlüssel wieder, denn es ist der Tür- und Zündschlüssel, mit dem Schlüssel für die Toilettenbox. Ich habe Glück, der Schlüssel hängt noch dort und ich bin ganz schön erleichtert. Es geht wieder zurück zum Carrefour und dort wird erstmal ausgiebig geshoppt. Es macht richtig Spaß, in diesen riesigen Einkaufsläden herumzulaufen. Der Nachteil ist, man wird hungrig und gibt mehr Geld aus, als man möchte, da man immer etwas findet. Nach dem shoppen geht es noch zur Tankstelle, die sich gleich neben dem Einkaufscenter befindet. Nachdem der Dicke seinen Durst gelöscht hat, geht es zum Wohnmobilstellplatz. Als wir dort ankommen, sind schon alle Plätze belegt. Was ich persönlich frech finde, das sich ein PKW mit Wohnwagenanhänger, dort hingestellt hat, anstatt auf dem Campingplatz, der sich dort befindet. Diese Plätze sind ausdrücklich nur für Wohnmobile. Na egal, wir wären eh nicht geblieben, da es uns hier nicht gefällt.

Eigentlich hatten wir vor gehabt erst Morgen nach Sedan zu fahren, aber so machten wir uns heute schon auf den Weg dorthin. Es sind ca. 27 km, also keine weite Wegstrecke. In Sedan gibt es eine Burg, das Chateau Fort Sedan, wo man auch mit dem Wohnmobil stehen kann. Nach kurzer Zeit kommen wir, nach einiger Kurverei durch die Innenstadt, dort an.

Wir parken direkt vor dem Eingang zur Burg. Bevor wir uns auf machen die Burg zu erstürmen, wird erst eine Kleinigkeit gegessen. Man muss ja gut gestärkt sein für so einen Angriff.

Das Chateau Fort Sedan ist eine der spannensten Burganlagen in Frankreich. Mit einer Größe von 35000 qm, nimmt sie einen großen Teil der Stadt ein und ist überall sichtbar. Im Jhre 1424, wurde die Burg von Eberhard II. von Mark-Ahrenberg, erbaut. Sie bestand aus einem Herrenhaus und zwei Türmen. Im laufe der Jahre, wurde sie immer weiter ausgebaut, bis zu ihrer heutigen Größe. Über das Jahr verteilt, finden in und um Sedan viele Festivals und Messen statt. Im Mai gibt es sogar ein Mittelalterfest, was wohl sehr schön sein soll.

 

Im Innenhof der Burg, befindet sich auf der linken Seite ein 4 Sterne Hotel. Schräg gegenüber ist der Eingang in die Burg. Wenn man sich alles ansehen möchte, muss man als Erwachsener 8,40 Euro Eintritt bezahlen, Kinder 6,40 Euro. Ich muss Euch sagen, der Eintritt hat sich gelohnt. Es war sehr interessant gewesen und man hat einen wundervollen Ausblick über die gesamte Stadt und Umgebung.

                 

Nach ca. 2 Stunden treten wir den Rückweg an. Zum Glück ist es nicht weit bis zum Womo, denn die vielen Treppen rauf und runter zu laufen, das ist ganz schön anstrengend. Nur gut, das es heute nicht so warm ist und keine Sonne scheint, sonst hätten wir noch mehr geschwitzt. Es fing sogar an zu regnen, als wir im Wohnmobil waren. Da hatten wir ja richtig Glück gehabt. Nun muss ich erstmal etwas trinken, da meine Kehle wie ausgedörrt ist. Gegen Abend gibt es dann Bratwürstchen mit Couscous, Tomatensalat, Gurkensalat und Baguette. Anschließend machten wir es uns beim Kartenspiel gemütlich. Mittlerweile sind noch andere Wohnmobile hinzu gekommen und wir stehen nicht mehr alleine hier.

 

Dienstag 18.8 Sedan – Bavay – Le Cateau - Cambresis ca. 200 km

Wie üblich schlafen meine Männer noch und ich mache einen Spaziergang von außerhalb, um die Burganlage. So kann ich Fotos machen, ohne das mir die Leute ewig durch das Bild laufen.

     

Als ich nach einiger Zeit zurück bin, waren Nils und Achim schon wach und haben mich vermisst. Habe gar nicht bemerkt, dass ich solange unterwegs gewesen bin. Nach dem Frühstück geht es weiter. Schade, ich würde gerne noch hier bleiben, da es hier richtig schön und ruhig ist. Leider benötigten wir aber Wasser, da wir gestern keines mehr getankt hatten. Wir haben nun eine längere Strecke vor uns.

Es geht nach Bavay, dort gibt es einen archäologischen Park, den Achim bei der Tour De France gesehen hat und sich gerne anschauen möchte. Nach über 2 Stunden kommen wir dort an und sind sichtlich enttäuscht. Der Stellplatz ist nicht wirklich schön und der archäologische Park, entpuppte sich auch als einen Reinfall.

 

Das einzige positive ist, das man hier kostenlos Wasser tanken kann. Der Tank war schnell gefüllt und das Abwasser habe ich auch noch entsorgt. Ich suchte schnell ein anderes Ziel aus, Le Cateau - Cambresis. Das ist nur 31 km weiter.

Hm, irgendwie stimmen hier die Koordinaten aus dem Buch für Camping Cars aber nicht, denn wir landen mitten in der Pampas. Keine Ahnung was das für ein Ort ist. Ich schaue nach und finde in dem Bordatlas auch nochmal den Ort, mit anderen Koordinaten. Diesmal stimmen sie, denn nach 8 km kommen wir dort an. Der Platz ist nichts besonderes. Er fällt schräg ab, so dass man die Auffahrkeile benötigt. Er liegt direkt an der Hauptstrasse. Tagsüber ist es laut, da hier der ganze Durchgangsverkehr ist. Man kann hier kostenlos stehen und bekommt auch kostenlos Strom, Wasser und Entsorgung. Es gibt nur 5 Plätze, die auch schnell belegt sind. Als wir ankommen steht ein Wohnmobil dort, eine Stunde später, ist der Platz voll. Schräg gegenüber vom Stellplatz befindet sich ein Lidl. Dort kann man allerdings nicht mit dem Wohnmobil auf den Parkplatz fahren, da sie eine Höhenbegrenzung angebracht haben, was mich sehr wundert. Das habe ich noch nirgendwo gesehen. Da es aber vom Stellplatz aus nicht weit ist, ist es für uns kein Problem. Wir machen einen kurzen Abstecher dort hin, da wir noch ein paar Teile benötigen.. Auf dem Rückweg, sehe ich neben dem Stellplatz so eine Art Bunker. Als ich hineinschaue, sieht es für mich fast wie eine kleine Kapelle aus. Bestimmt ist es zum Gedenken an die Menschen, die im Krieg gefallen sind.

Ich hatte keine Lust mehr heute zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren und mache es mir lieber im Wohnmobil bequem. Am Abend schauen wir uns einen DVD Film an und gegen 23 Uhr gehen wir ins Bett.

   

 

Mittwoch 19.8 Le Cateau- Cambresis 0 km

Heute scheint wieder die Sonne und wir beschließen, noch einen Tag hierzubleiben. Die Nacht war ruhig gewesen, kein Autolärm. Wir möchten uns noch die Stadt anschauen, wozu wir gestern zu müde waren. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir laufen in den Ort, da es mit dem Fahrrad keinen Sinn macht. Der Weg ist zu steil und wir müssten die Räder hochschieben auf dem Rückweg. Oh man, was habe ich mir da nur angetan. Es gibt ein paar Geschäfte, nicht viel, aber ich habe eh nicht vor, irgendetwas zu kaufen. Ich möchte mir einfach nur die schönen alten Gebäude anschauen.

Le Cateau-Cambresis ist eine sehr alte Stadt. Im 16. Jahrhundert, bekämpften sich hier zwei Großmächte, Frankreich und Spanien. Dieser Krieg ging über Jahrzehnte und kostete viele Leben und Geld. So entschlossen sich König Philip II. und Heinrich II. Frieden zu schließen. Im April 1559, unterschrieben sie beide den Friedensvertrag.

         

Das Rathaus ist wunderschön und etwas weiter die Strasse runter, befindet sich noch ein Museum. In dem Museum, befindet sich die Sammlung des Künstlers Matisse, den ich allerdings nicht kenne. Ich habe es nicht so mit der Kunst. Vor dem Museum ist ein Springbrunnen und um diesen herum, stehen ganz urige Bänke. Man glaubt es kaum, diese Dinger sind richtig bequem. Wir ruhen uns etwas aus, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Oh je, hoffentlich komme ich den ganzen Weg wieder hinauf, ohne dass ich ein Sauerstoffzelt benötige. Was bin ich froh als wir am Stellplatz ankommen. Ich muss jetzt erstmal etwas trinken, da mein Hals vollkommen ausgetrocknet ist. Nachdem ich mich ausgeruht habe, wasche ich ein paar Wäscheteile durch und hänge sie auf einen kleinen Ständer auf. Danach sticke ich noch an meiner Decke weiter und später machen wir es uns in der Sitzgruppe gemütlich. Heute wird nichts mehr gemacht und morgen fahren wir weiter.

 

Donnerstag 20.8   Le Cateau Cambresis – Cambrai - Albert - Amiens 120 km

Heute geht es weiter nach Cambrai. Nach dem Frühstück wird noch eben entsorgt und neues Wasser gebunkert, dann geht es auch schon los. Es sind nur 27 km bis dorthin, so dass die Fahrt nicht lange dauerte. Wir kommen an der Kirche vorbei, die sie bei der Tour de France gezeigt haben. Diese hatte ich mir ganz anders vorgestellt, viel größer. Auf den Bildern im Fernsehen, hat das alles anders ausgesehen. Leider kann ich kein Bild davon machen, da die Ampel gerade umspringt und wir weiterfahren müssen. Der Stellplatz ist schnell gefunden. Dieser liegt an einem Teich, links von einem Wohnviertel. Es ist ein einfacher Parkplatz, mit einer Wiese dahinter, wo man gut sitzen kann. Eine V/E ist auch vorhanden, die aber leider nicht funktioniert. Man kann zwar entsorgen, aber es gibt kein Wasser. Für uns wäre es egal, da wir ja erst Wasser aufgefüllt hatten. In den Ort hinein, benötigt man schon ein Fahrrad, es sei denn, man läuft gerne weite Strecken. Der Stellplatz selber ist nicht schlecht, nur leider sind sie gegenüber gerade ein Haus am streichen und es stinkt fürchterlich nach Farbe.

   

Wir entschließen uns doch noch etwas weiterzufahren. Da Achim schon immer mal nach Amiens fahren wollte, machen wir uns auf den Weg dorthin. Es liegt eine Strecke von 87 Kilometer vor uns, die durch eine wunderschöne Landschaft führt. Felder so weit das Auge reicht und schöne alte Dörfer.

Dabei kommen wir durch einen Ort, Namens Albert. Schon vom weiten, hatte man die Spitze der Kirche gesehen. Ein kleiner Abstecher kann ja nicht schaden, denn schließlich sind wir ja hier in Frankreich unterwegs, um etwas zu sehen. Ein Parkplatz ist schnell gefunden, in der Nähe des Bahnhofs.Bis zur Kirche hin, ist es nicht weit, nur ein paar Meter.

     

Es ist die La Basilque Notre Dame de Brebieres. Übersetzt heißt es „ Die Basilika unserer lieben Frau von Brebieres“. Sie ist erst im 19. Jahrhundert (1882 – 1913) erbaut worden, nachdem man die alte Kirche abgerissen hatte. Während der Kriegszeit (1915), schlug eine Granate in die Kuppel ein. Später wurde sie dann wieder hergestellt und vor nicht allzu langer Zeit, wurde das Dach der Kuppel und die Statue, vergoldet.Gegenüber der Kirche, kann man sich an einem Springbrunnen ausruhen und das Gesamtbild in sich aufnehmen.

 

Dieser Ort gefällt uns, aber leider gibt es hier keinen Stellplatz. Nachdem ich die Fotos im Kasten habe, gehen wir zurück und es geht weiter nach Amiens. Den ersten Stellplatz, den wir in Amiens anfahren, liegt direkt an dem Park Saint-Pierre. Die Parkbuchten für unser Wohnmobil, sind leider zu klein und so müssen wir weiter suchen. Schade hier wäre es sehr schön zu stehen. Wir fahren ca. 2 km weiter, zum Boulevard Port d ‚Aval , wo man unten an der Somme, auf dem Busparkplatz stehen kann. Es ist sehr laut, da hier die LKW’S durchfahren und das hört sich an, als wenn sie einem durch’s Schlafzimmer fahren. Ne, hier wollen wir nicht bleiben, also weiterfahren. Ca. 600 m weiter auf dem Boulevard Faidherbe, ist noch ein Stellplatz. Auf einem Parkplatz, kann man mit dem Wohnmobil stehen. Allerdings liegt dieser auch an der Hauptstrasse, aber es fahren keine LKW’S hier durch. Es stehen schon einige Wohnmobile und so bleiben wir erstmal stehen. Wir machen uns auf den Weg in die Stadt, wo sich die Chatedrale befindet. Es sind ca. 2 km bis dorthin. Gegenüber des Parkplatz, befindet sich eine Fahradverleihstadion. Wer nicht zu Fuß laufen möchte, kann sich dort ein Fahrrad gegen Gebühr ausleihen.

Die Innenstadt ist auch sehr sehenswert.Das Rathaus (Hotel de Ville) ist sehr beeindruckend.  Erbaut wurde es im Jahre 1756 - 1760. Das Gebäude besteht aus Ziegeln, die auf der Basis von Sandstein-Gurndgestein hergestellt wurden und die Dachabdeckung ist aus Schiefer. Auf den Giebeln, kann man die Statuen von König Louis VI. und Bischof Geoffrey ( der 1115 Amiens die Freiheit erteilt hat) bewundern.

   

Es gibt jede Menge Geschäfte, Restaurants und vieles mehr. Ein Lokal finde ich besonders hübsch, dort kann man draußen im Liegestuhl sich vom shoppen erholen. Über einen, hängen lauter bunte Schirme. So etwas habe ich noch nirgendwo gesehen.

Dann sehe ich sie, die Chatedrale von Amiens. Wow was für ein Prachtbau, ich bin echt beeindruckt. Ich setze mich auf eine Bank und nehme erst einmal diesen Anblick richtig in mir auf. Nebenan befindet sich auch die Touristinfo, wo ich mir einen Stadtplan besorge. Hierauf sieht man, dass es noch einige andere Sehenswürdigkeiten in Amiens gibt. Danach schauten wir uns die Chatedrale von innen an.

 

Die Chatedrale Notre Dame d’Amiens ist ein sakrales Bauwerk, was 1854 von Papst Pius IX, zur Basilica Minor erhoben wurde. Im Jahre 1981, wurde es ins Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen und seit 1998 ist es auch ein Teil des Weltkulturerbes des Jakobsweg in Frankreich. Der Sakralbau, besitzt das höchste Mittelschiffgewölbe von allen Chatedralen in Frankreich. Die Notre Dame d’Amiens war später das Vorbild, für den Bau des Kölner Doms.

           

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, bummeln wir langsam zurück zum Parkplatz, wo unser Wohnmobil steht. Eigentlich möchte ich hier nicht stehen bleiben über Nacht, da in Frankreich es am Abend, erst so richtig los geht und es laut werden könnte. Ich mache Achim den Vorschlag, zu schauen, ob in der Nähe vielleicht doch noch etwas zu finden ist, wo man ruhiger stehen kann. Leider ist nichts in unmittelbarer Nähe von Amiens. Achim meinte dann, dass wir nochmal zu dem Park fahren können. Er wollte mal schauen, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, sich eventuell dort schräg in die Parkbucht hinein zu stellen. Gesagt und getan. Wir haben Glück und am Ende des Parkplatzes, ist eine Doppelbucht frei, wo wir uns schräg hineinstellen können. Es passt gerade so eben. Hier ist es wirklich sehr schön und ruhig. Durch einen Durchgang kommt man direkt in den Park, wo sich noch viele Leute aufhalten. In der Mitte vom Park, befindet sich ein großer Teich, auf dem man mit kleinen Tretbooten fahren kann. Ein Spielplatz für die Kinder, jede Menge Bänke um den Teich herum und Wiesen, auf die man liegen kann. Man hat von hier aus, auch einen guten Ausblick auf die Chatedrale.

         

So eine Grünfläche, mitten in Amiens, hätte ich nicht erwartet. Am Abend nachdem alle den Park verlassen haben, ist es wunderbar ruhig. Außer uns stehen mittlerweile noch 7 andere Wohnmobile hier. Nachdem wir Abendbrot gegessen haben, machen wir es uns beim Kartenspiel gemütlich.

 

Freitag   21.8 Amiens – Le Treport 79 km

Nach einer ruhigen Nacht und einem gemütlichen Frühstück, machen wir uns wieder auf den Weg. Da heute Freitag ist, wollen wir uns einen Platz suchen, wo wir das Wochenende verbringen können. Aus Erfahrung wissen wir, dass man am Wochenende sehr schlecht einen guten Stellplatz bekommt. Nils hat den Wunsch geäußert nach Le Treport zu fahren. Da es für uns kein großer Umweg ist, machen wir uns auf den Weg dorthin. Kurz bevor wir ankommen, fahren wir noch den Auchan an. Dort können wir Tanken und ein paar Sachen einkaufen, da unser Lebensmittelvorrat so weit aufgebraucht ist. Natürlich dauert es einige Zeit bis wir mit dem Einkauf fertig sind. Es gibt viel zu sehen, natürlich leckere Sachen und ich könnte den halben Laden leer kaufen. Vor allem die Käseecke ist sehr interessant. Alleine ein Regal nur für Camenbert. Da steht man davor und weiß nicht mehr was man nehmen soll. Die Auswahl ist so riesig.

 

Ich glaube wir waren über eine Stunde in dem Auchan gewesen. Draußen ist es mittlerweile richtig heiß geworden. Schnell räumen wir die Sachen ins Wohnmobil und fahren dann weiter zum Stellplatz. Da es schon so spät ist, lohnt es sich nicht mehr den Platz auf den Klippen anzufahren. Dort sind die Plätze sehr schnell belegt, was kein Wunder ist, bei dem Ausblick den man von der Steilküste aus hat. Wir fahren auf dem Platz neben dem Campingplatz, dort bekommen wir noch einen Stellplatz. Nach kurzer Zeit sind auch hier alle belegt. Gut das wir noch so früh dagewesen sind.

Man kann mit EC Karte oder Geld bezahlen, was sehr einfach funktioniert, da man den Automat auf Deutsche Sprache stellen kann. Die Stellplatzgebühr beträgt 9,50 Euro, worin Strom, Wasser und Entsorgung mit enthalten ist.

Wir stellen Tisch und Stühle auf die Wiese und machen es uns bequem. Heute wird nichts mehr unternommen, sondern nur noch relaxt und gegrillt. Ein Tip von mir, nicht zu lange draußen bleiben, sonst fressen Euch die Mücken auf. Ich bin total zerstochen von den Viechern.

Samstag   22.8   Le Treport 0 km

Heute bin ich schon früh auf, da ich nicht mehr schlafen kann. Die Möwen flattern schon munter hier herum und sind nicht zu überhören. Nachdem ich mich gewaschen und angezogen habe, gehe ich in die Sitzecke und fange an meinen Reisebericht zu schreiben. Meine Männer schlafen noch, da kann ich eh keinen Lärm machen. Später so gegen 11.30 Uhr, machen wir uns gemeinsam auf den Weg in den Ort. Draußen ist es mittlerweile sehr heiß geworden und der Schweiß läuft in Strömen. Es sind 30 Grad im Schatten, da könnt Ihr Euch ja vorstellen, wie heiß es in der Sonne ist. Als erstes suche ich die Apotheke auf, um mir eine Salbe gegen die Mückenstiche zu kaufen. Diese habe ich leider zu Hause vergessen. Heute ist Markt in Le Treport . Dieser ist für die französischen Verhältnisse relativ klein. An der Fischhalle stehen sie mit ihren Muschelständen. Wir kaufen Muscheln, die wir am Abend essen wollen. Der Becher (1Liter)voll, kostet 1,50 Euro. Wir nehmen 2 Becher voll, das reicht für uns drei Leute. Wir gehen noch kurz zum Strand und machen uns auf den Rückweg. Achim geht schon mal voraus, damit die Muscheln schnell in den Kühlschrank kommen, denn die Hitze ist bestimmt nicht gut für sie. Nils und ich gehen langsam zurück. In einem kleinen Lebensmittelladen, kaufe ich noch Creme Fresh und Weißwein ein, da ich nicht weiß, ob der Ed noch geöffnet hat. Ich bin froh als wir am Stellplatz ankommen. Ich bin fix und fertig von der Hitze und der Schweiß läuft mir in Strömen am Körper herunter.

       

Nachdem ich mich etwas regeneriert habe, gehe ich unter die Dusche und brause mich lauwarm ab. Danach setzen wir uns wieder draußen im Schatten. Heute gehe ich nirgendwo mehr hin. Achim liebt diese Wärme, ich habe da so meine Probleme mit. Am Abend kocht Achim die Muscheln, dazu gibt es Baguette und Weißbrot.

   

Anschließend spielen wir Romme und lassen den Abend ganz gemütlich ausklingen

 

Sonntag   23.8   Le Treport – Cayeux-sur-mer –Saint-Valery-sur-Somme - Le Crotoy ca. 60 km

Das Wetter sieht heute nicht so gut aus. Es ist windig und am Himmel ziehen dunkle Wolken auf. Ich glaube ich werde mal das Abwasser entsorgen und schon mal Wasser auffüllen, bevor es anfängt zu regnen. Gut das es mehrere Zapfsäulen für Wasser gibt und Abflüsse für das Brauchwasser, sonst hätte ich verdammt lange Arme bekommen, wenn ich bis nach ganz vorne zur V/E hätte laufen müssen. Nils kommt heraus und hilft mir mit, so sind wir schnell fertig. Da Achim auch schon auf ist, frühstücken wir und räumen dann alles zusammen. An der V/E leere ich noch die Toilettenbox, dann geht es weiter zum Auchan, wo wir noch ein paar Sachen einkaufen müssen. Nun machen wir uns auf den Weg nach Cayeux-sur-mer. Mittlerweile hat es heftig angefangen zu regnen, was ich nicht gerade toll finde. Na ja, kann man nichts machen.

Nach ca. 27 km, kommen wir zum Stellplatz, der direkt gegenüber von einem Campingplatz liegt. Wir suchen uns einen Platz aus, was nicht so einfach ist, da von dem Regen, der halbe Platz unter Wasser steht. Nachdem wir endlich eine Stelle gefunden haben, warte ich aber erst den Regenschauer ab, bevor ich hinüber zum bezahlen gehe. Später am Nachmittag kommt die Sonne hervor und ich gehe nun mit Nils los, um die Stellplatzgebühr am Campingplatz, zu bezahlen. Auf dem Weg dorthin, sehe ich ein Schild vor dem Stellplatz, wo ich vorher nicht darauf geachtet habe. Auf diesem steht, das die Gebühr nur zum übernachten, 7 Euro kostet. Diesen Preis finde ich einfach unverschämt für diesen Platz, der nur grob geschottert ist und zudem noch unter Wasser steht. Nein danke, das bin ich nicht bereit zu zahlen. Wir gehen zurück zum Wohnmobil und ich suche ein neues Ziel aus, wohin wir fahren können. Die Wahl fällt auf Saint-Valery-sur-Somme, was nur ein paar Kilometer entfernt ist.

Der Stellplatz liegt mitten im Ort und kostet mittlerweile 10 Euro. Er sieht zwar um Längen ordentlicher aus, als der vorherige Platz, aber nur zum Übernachten, ist auch das mir zuviel Geld, denn hier kostet die Ver- und Entsorgung auch extra.

Na schön, dann fahren wir eben schon heute nach Le Crotoy, was auch nur ein paar Kilometer weiter ist. Leider kommen wir nicht sehr weit, da heute in der Stadt Trödelmarkt ist. Dafür haben sie die Durchgangsstraße gesperrt. Achim versucht über eine Seitenstraße weiter zu kommen, das hätte er lieber nicht tun sollen. Diese entpuppte sich beim weiterfahren als sehr schmale Gasse zur Kirche hinauf, wo zu allem Übel, noch eine Messe ist. Oh je, das kann ja heiter werden. Fragt nicht wie, aber irgendwie haben wir es doch geschafft, dort wieder hinaus zu kommen. Daraufhin erkläre ich Achim den Weg, wie er fahren soll. Hätte er mal vorher auf mich gehört, wäre uns diese hier, erspart geblieben. Mann hört halt lieber auf das Navi Lisa, als auf sein neben ihm sitzendes Navi, ja ja.

Nach kurzer Fahrtzeit, erreichen wir den Ort Le Crotoy und fahren den Stellplatz an. Dieser hat vor 2 Jahren noch 5 Euro gekostet, jetzt kostet er 7 Euro. Die Entsorgung ist kostenlos, Strom 2 Euro für ? Stunden und Wasser sollte auch 2 Euro kosten, wozu ich aber später nochmal komme.

 

Na da bin ich aber überrascht, so voll hätte ich den Platz nicht erwartet. Auch hier hat der Regen seine Spuren hinterlassen und es gibt viele Pfützen. Wir finden noch einen guten Platz und richten uns dort ein. Schade dass die Plätze vorne am Wasser alle belegt sind. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Somme. Im Ort ist einiges los und Nils macht sich auf den Weg dorthin. Achim und ich machen es uns lieber bequem im Womo. Ich habe keine Lust mehr spazieren zu gehen. Lieber lasse ich den Tag gemütlich ausklingen.

 

Montag 24.8   Le Crotoy 0 km

Bäh es regnet schon wieder und das finde ich überhaupt nicht schön. Na mal schauen, vielleicht hört es ja später auf zu regnen, so wie gestern. Erstmal gemütlich frühstücken. Nach dem Frühstück sehe ich, dass vorne am Wasser zwei Plätze frei geworden sind und bitte Achim, dort hinüber zu fahren, was er auch gleich macht. Yeah, nun habe ich doch noch meinen Platz am Wasser. Gegen 11 Uhr hört es tatsächlich auf zu regnen und die Sonne kommt hervor. Wir ziehen uns an und machen uns auf den Weg in den Ort. So klein wie dieses Nest ist, besitzt es doch tatsächlich 4. Boulangerien (Bäckerei). Das hat manch größerer Ort nicht einmal. Es gibt noch einige Geschäfte hier, so wie eine Metzgerei, Fischladen, Andenkenladen und noch vieles mehr. Le Crotoy ist ein wirklich schöner Ort und liegt an der nördlichen Trichtermündung der Somme. Es gibt hier auch einen kleinen Bahnhof, wo noch eine Dampflok fährt. Die Lok hört man sogar auf dem Stellplatz wenn sie pfeift. Da ich den Bahnhof und die Lok mit ihren schnuckeligen Waggons kenne, brauche ich dort nicht hin.

         

Wir bummeln ein bisschen durch den Ort und machen uns dann auf dem Weg zurück zum Stellplatz, was ein weiser Entschluss ist. Gerade als wir im Womo sind, fängt es wieder heftig an zu regnen . Heute gibt es nichts mehr mit draußen sitzen und so machen wir es uns in der Sitzecke bequem. Achim darf jetzt Essen kochen, Nils und ich kniffeln solange. Nach dem Essen spüle ich ab und räume alles weg , dann holen Nils und ich Wasser, da wir gleich duschen gehen wollen und nicht mehr ausreichend genug im Wassertank ist. Was viele nicht wissen, man braucht keine 2 Euro einzuschmeißen an der V/E. Man dreht den Wasserhahn auf und drückt auf den grünen Knopf und siehe da, es kommt Wasser heraus. Die meisten drücken nicht auf den Knopf und denken sie müssen erst 2 Euro einschmeißen, was allerdings nur für Strom ist.

   

Ich denke mal, dass es deshalb kostenlos ist, da es sehr langsam läuft und man lange braucht, bis man fertig getankt hat. Wir machen den Wassertank , die Gießkannen und den Reservekanister voll mit Wasser. Anschließend entsorge ich noch das Abwasser. Ab unter die Dusche und dann den Abend genießen.

 

Dienstag 25.8   Le Crotoy – Fort-Mahon-Plage – Quend Plage ca. 30 km

Was für eine Nacht. Es hat sehr heftig gestürmt und geregnet. Das hörte sich an, als wenn wir Weltuntergang haben. Ich bin seit 4.45 Uhr wach und um 5.37 Uhr stehe ich auf, da ich bei diesem Radau nicht mehr schlafen kann. Im Dunkeln sitze ich im Womo und lese in meinem Ebookreader, bis es hell draußen wird. Dann ziehe ich mich an und gehe schon mal das Abwasser wegbringen, dann brauche ich es nachher nicht machen. Am Morgen ist es immer sehr voll an der V/E und ich habe keine Lust mich dann in der Reihe anzustellen. Es ist immer noch sehr windig, aber trocken und so entschließe ich mich, noch eine Runde spazieren zu gehen. Kurz vor 9 Uhr stehen Achim und Nils auf. Wir frühstücken und machen uns anschließend auf den Weg nach Rue, zum Lidl, da wir unbedingt etwas zu trinken benötigen. Nachdem auch das erledigt ist, machen wir uns auf nach Quend Plage.

Leider stimmen die Koordinaten vom Bordatlas nicht mit dem angesteuerten Ziel überein. Wir stehen vor einem Parkplatz mit Höhenbegrenzung, in der Nähe des Strand. Na gut, dann müssen wir den Stellplatz eben suchen, was nicht allzu schwer ist, da der Ort nicht sehr groß ist. Auf der D 332 finden wir den Stellplatz, direkt gegenüber einer Ferienhaussiedlung. Von hier aus, sind es ca. 800 m bis zum Strand.

Obwohl mir der Stellplatz gefällt, möchte Achim noch nach Fort-Mahon-Plage fahren und sich dort den Platz anschauen. Na schön, von mir aus, dann mal los. Es sind nur ca. 6 km bis dorthin, quasi um die Ecke.

Oh je, wir kommen gar nicht durch zum Stellplatz, da heute in Fort-Mahon-Plage, Markttag ist und sie die Hauptstraße abgesperrt haben, da dort alles voll Stände ist. Na schön, dann suchen wir uns mal einen Parkplatz, damit wir über den Markt gehen können. Ich liebe die Märkte in Frankreich, hier gibt es viel zu sehen. In einer Seitenstraße können wir unser Wohnmobil abstellen und schlendern über den Markt.

 

Leider sind einige schon am abbauen, da es schon Mittag ist. Es gibt trotzdem genug zu sehen und zu kaufen. Ich kaufe ein paar getrocknete Tomaten und eine Tomatencreme, was ich beides vorher probieren konnte. Hmmmm sehr lecker. Wieder im Wohnmobil, schauen wir, ob es einen anderen Weg zum Stellplatz gibt. Bingo, es gibt tatsächlich einen anderen Weg und 5 Minuten später, stehen wir auf dem Wohnmobilstellplatz.

Also bei aller Liebe, das ist für mich ein geschotterter Platz mit Metallzäunen drum herum und kein Wohnmobilstellplatz. Daneben parken die Busse und PKW’s. Dafür wollen die auch noch 10 Euro haben, nein danke. Ich bin so geschockt, das ich vergesse, von diesem Platz ein Foto zu machen.

Wir fahren zurück nach Quend Plage, dort hat es mir von Anfang an gefallen. Am Parkscheinautomat hole ich für 7 Euro ein Parkticket für die Übernachtung. Hier treffen wir auch wieder das Wohnmobil aus Borken und rechts von uns, steht sogar ein Bus aus Irland, der zum Wohnmobil umgebaut wurde. Der sieht echt klasse aus.

Wir stellen uns hinter dem Wohnmobil von unseren Landsmännern und unterhalten uns eine ganze Zeit, bis es anfängt zu regnen. Nicht schon wieder. So langsam schlägt dieses Wetter einen auf das Gemüt. Damit hat sich ein Spaziergang durch den Ort und zum Strand hin, für heute erledigt. Dann verbringen wir halt den Rest des Tages im Wohnmobil.

 

Mittwoch 26.8   Quend Plage – Berck-sur-mer – Merlimont Plage – Stella Plage ca. 40 km

Oho was sehe ich dort am Himmel? Tatsächlich, es ist die Sonne. Da bin ich aber mal gespannt, ob sie heute mal bleibt, oder ob es wieder Regen gibt. Die Borkener sind auch schon auf. Sie wollen gleich losfahren nach Berck-sur-mer. Dorthin wollen wir später auch noch fahren. Nach dem Frühstück holen wir unseren Spaziergang zum Strand nach. Es ist schön warm und wenn der Wind nicht wäre, richtig heiß. Vom Stellplatz aus, kann man durch die gegenüberliegende Ferienhaussiedlung gehen. Das sind richtig hübsche kleine Häuschen. Sogar einen Swimmingpool haben die hier du die hier Urlaub machen, haben richtig Spaß im Wasser.

 

Hier gibt es den üblichen Tourismus mit Andenkenladen, Brasserie und sonstiges. Am Strand ist eine gut ausgebaute Promenade und ein schöner Sandstrand. Hier gefällt es mir sehr gut. Wir setzen uns auf eine Bank und genießen den Ausblick und die Sonne.

     

Nach einem ausgiebigen Sonnenbad, treten wir den Rückweg an. Im Andenkenladen kaufe ich noch ein Mitbringsel und im Tabakladen finde ich noch ein paar Zeitungen mit Stickmuster. Da ich mich nicht entscheiden kann, kaufe ich alle 3 Hefte.

 

Da ich bevor wir losgegangen sind, schon alles weggeräumt habe, können wir gleich losfahren. Nur noch an die V/E und die übliche Prozedur vollziehen.

Bevor wir nach Berck-sur-mer fahren, steuern wir einen Carrefour an, da unser Lebensmittelvorrat geschrumpft ist und aufgefüllt werden muss. Das dauert natürlich einige Zeit, denn die Einkaufsläden in Frankreich, sind sehr groß und bieten einem vieles. Oh ich werde wieder arm.

In Berck-sur-mer, befindet sich der Stellplatz in Strandnähe. Hier herrscht richtiger Trubel. Sogar Reisebusse fahren hier vor, da es am Strand Robben zu sehen gibt. Tagsüber geht es hier wohl sehr turbulent zu. Es stehen schon sehr viele Wohnmobile, aber es sind noch einige Plätze frei. Na ja, schön ist was anderes. Der Platz ist ziemlich matschig, grob geschottert und sandig. Normalerweise macht mir das nichts aus, aber als der Borkener kam und uns erzählte, dass sie für diesen Platz 10 Euro haben wollen, da sträubte sich in mir alles. Achim war auch ganz entsetzt und so entschieden wir, weiterzufahren. Um mir die Robben anzuschauen, muss ich keine 10 Euro zahlen. Selbst der Borkener ist verärgert, da er eigentlich eine Woche lang hier bleiben wollte. Er will morgen aber auch weiterfahren, da ihm das zu teuer ist. Für heute hat er schon bezahlt und bleibt. Wir verabschieden uns und machen uns auf dem Weg. Ein bestimmtes Ziel haben wir nicht und fahren einfach drauf los.

Der nächste Ort ist Merlimont Plage. Der dortige Stellplatz liegt etwas abseits vom Ortskern, an einer Skateranlage. Es ist ein asphaltierter Parkplatz, etwas schräg, kostenlos, aber ohne V/E, was uns nicht stören würde. Der Platz ist nicht schlecht und zum übernachten ganz ok. Wir wollen uns aber noch den Wohnmobilplatz in Stella Plage anschauen, der gerade mal 3,5 km weiter liegt.

Wow hier ist es aber schön. Ca. 800 m entfernt vom Ortskern, direkt neben den Dünen am Campingplatz (Camping de la Mer), haben sie Parkboxen für die Wohnmobile eingezeichnet. Auch dieser Wohnmobilplatz ist kostenlos, liegt sehr ruhig und eine V/E befindet sich auf dem Campingplatz. Hinter den Dünen ist gleich der Strand. Hier gefällt es uns und wir bleiben.

 

Nils macht sich gleich auf den Weg in den Ort, Achim legt sich zum schlafen hin, da er sehr müde ist und ich setze mich nach draußen und genieße noch die Sonne. Nach ungefähr 1 ½ Stunden zieht es sich zu und es sieht verdammt nach Regen aus. Da fängt es auch schon an zu tröpfeln. Ich räume schnell die Stühle in die Heckgarage und verziehe mich ins Wohnmobil. Achim steht auch gerade auf. Bestimmt wird Nils auch nun zurück kommen. Ich schaue draußen nach und sehe, wie er angelaufen kommt. Gerad als wir alle im Womo sind, öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet aus vollen Eimern. Nach und nach kommen immer mehr Wohnmobile und am Abend sind fast alle Parkboxen belegt. Zum Abendessen gibt es Bratkartoffel mit Hähnchenfilets, anschließend werden die Karten heraus geholt und gezockt. Wieder ist ein Tag vorbei.

 

Donnerstag   27.8 Stella Plage – Le Portel - Boulonge-sur-mer - Wissant   ca. 65 km

Das Wetter ist heute Morgen nicht wirklich schön. Es ist zwar trocken (noch), aber total windig. Da meine beiden Männer noch schlafen, klettere ich die Dünen hinauf und laufe zum Strand.

 

Dort ist es aber noch viel windiger und so gehe ich zurück. Jetzt bin ich etwas durchgefroren und koche mir einen Kaffee. Als wenn sie das gerochen haben, werden meine beiden Männer wach und möchten auch einen Kaffee haben. Na gut, dann kann ich auch gleich den Frühstückstisch decken. Nach dem Frühstück fahren wir weiter die D 940 entlang in Richtung Boulogne-sur-mer. Wir schauen uns einen Ort nach dem anderen an, aber nirgendwo gefällt es uns. So geht es bis wir nach Le Portel kommen. Das ist der Stellplatz, wo uns damals die Franzosen geholfen haben beim Wasser tanken und wir alle klitsche nass wurden. Leider können wir diesmal dort kein Wasser tanken, da sie nun eine Schranke vor dem Stellplatz haben. Man muss erst bezahlen und kommt dann erst auf den Platz. Das finde ich aber sehr blöd. So kann ich nicht entsorgen und auch kein Wasser tanken. Ok, dann fahren wir halt weiter. Mittlerweile ist es schon wieder am regnen und ich werde so langsam sauer.

Ein paar Kilometer weiter, sind wir schon in Boulonge-sur-mer, wo wir den dortigen Stellplatz anfahren. Als erstes fahren wir an die V/E, damit ich Abwasser und Toilettenbox ausleeren kann. Mittlerweile ist es heftig am regnen und schnell bin ich nass. Der blöde Wind haut mir die Toilettenbox um und das Abwasser wird auch durch die Gegend gespritzt. Man man was für eine Schweinerei. Jetzt bin ich richtig sauer und lasse meiner Wut freien Lauf. Ich schimpfe wie ein Rohrspatz. Es reicht, ich habe keine Lust mehr hier auf dem Stellplatz zu bleiben. Wir machen uns auf den Weg nach Thardingen, wo es einen Wohnmobilstellplatz auf einer Farm geben soll, der sogar Strom hat. Obwohl dieser Platz im Bordatlas steht, gibt es ihn aber gar nicht. Wozu kauft man sich eigentlich einen Stellplatzführer, wenn die Angaben darin überhaupt nicht übereinstimmen. Das ist doch echt ein Mist. Jetzt habe ich die Faxen gründlich satt und sage Achim, dass er nun direkt nach Wissant fahren soll. Wenn wir Glück haben, bekommen wir dort noch einen Platz.

 

Ups was ist das denn, es sind ja noch viele Plätze frei hier, das ist ziemlich ungewöhnlich. Normalerweise ist um diese Zeit schon alles voll belegt. Liegt vielleicht mit am Wetter. Wir haben auch die Nase so voll, das wir am liebsten nach Hause fahren würden. Aber wir entscheiden uns abzuwarten bis morgen. Ist das Wetter dann noch so schlecht, geht es Richtung Heimat. Nur im Wohnmobil zu sitzen, macht keinen Spaß.

 

Freitag   28.8 Wissant   0 km

Ich glaube es ja nicht, sie ist es tatsächlich, die Sonne. Der Himmel ist blau und es sieht gut aus. Na dann bleiben wir doch wohl noch in Frankreich. Um 8.30 Uhr kommt ein Bäckerwagen laut hupend auf den Platz gefahren. Das ist aber neu , das gab es vorher nicht. Na super, so brauchen wir nicht das gummiartige Baguette von gestern essen und Achim bekommt ein schönes frisches Croissant. Da wird er sich freuen. Kurz darauf wird er auch schon wach und staunt über das Wetter. Damit hat er nicht gerechnet, genau so wenig wie ich.

Wir nehmen die Fahrräder und radeln los in den Ort. Hier ist schon einiges los. Morgen ist hier so eine Art Hafenfest und sie sind Stände am aufbauen und Traktoren bringen kleine Boote, die hier aufgebaut werden. Auch eine Bühne steht mitten auf dem Dorfplatz, neben der Kirche.

   

Im Ort hat sich nichts verändert. Wir radeln weiter die Straße hinab zum Strand. Hier hat sich etwas getan. An der Mauer von der Promenade, die zur Strandseite liegt, haben sie viele große Steine aufgeschüttet. Dadurch ist der Strand an dieser Stelle kleiner geworden. 2007 hatten sie hier eine Sturmflut, die große Teile der Promenade überflutet hat und große Schäden angerichtet wurden . Der Badestrand ist noch genauso wie vor 2 Jahren, da hat sich nichts verändert. Ich setze mich auf die Mauer und schaue hinüber zur englischen Steilküste, Diese ist heute sehr gut zu sehen. Schade dass ich das Fernglas vergessen habe mitzunehmen. Ach dann komme ich nachher nochmal her und nehme es dann mit.

     

Nach ca. 1 Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Als wir an der Frittenbude vorbei kommen, hole ich für jeden von uns eine Portion. Wir setzen uns am Dorfplatz auf die Bank und futtern unsere Fritten auf, bevor es weiter geht.

Mit vollem Bauch radeln wir zurück zum Stellplatz. Dieser ist mittlerweile doch voller geworden als gestern. Hätte mich auch gewundert, den dieser Platz ist sehr beliebt. Man kann hier zwar nur entsorgen, aber dafür ist er schön angelegt und dazu noch kostenlos.

Schnell werden Tisch und Stühle aus der Heckgarage geholt und aufgestellt. Die Sonne muss man ausnutzen und genießen. Irgendwann bin ich wohl etwas eingeschlafen und kann froh sein, das ich einen Hut auf habe, sonst würde ich jetzt einen Sonnenbrand auf der Kopfhaut haben. Die Sonne knallt ganz schön. Ich fahre heute nicht mehr an den Strand, dazu bin ich viel zu faul. Am Abend wird der Grill aufgebaut und ein paar Würstchen gegrillt. Danach verkrümeln wir uns ins Wohnmobil, wo wir es uns für den restlichen Abend gemütlich machen.

 

Samstag   29.8 Wissant   0 km

Der Himmel ist heute Morgen voller Wolken. Noch ist es ja früh, da kann sich ja noch einiges tun. Als der Brötchenservice kommt, hole ich wieder ein Baguette und Croissants. Gestern hatte der Bauer den ganzen Tag gegenüber die Wiese gemäht, jetzt weiß ich auch warum. Die Wiese wird als Parkplatz für das Fest genutzt. Als wir später in den Ort radeln, ist dort schon eine Menge los. Es gibt vieles anzuschauen und zu bestaunen. Das ein oder andere Teil landet in meine Tasche und ich könnte noch mehr kaufen. Es gibt so viele schöne Sachen hier.

     

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, wollen wir noch runter an den Strand. Da die Strasse voll mit Fußgänger ist, lassen wir die Fahrräder an der Post stehen und gehen zu Fuß. Heute ist es noch voller und der Blick auf die englische Steilküste ist noch klarer. Diesmal habe ich das Fernglas mitgenommen und kann mir nun alles damit anschauen. Ich setze mich auf die Mauer und schaue mich um.

 

Wissant liegt an der Kanalküste, in einer Bucht von 12 Kilometer, zwischen dem Cap Gris-Nez und Cap Blanc-Nez. Beide Caps, sind mit bloßem Auge zu sehen. Direkt gegenüber kann man bei gutem Wetter die englische Küste mit ihren Kreidefelsen sehen. Heute ist so ein Tag. Ich schaue durch das Fernglas und sehe sogar Dover Castle, welches oberhalb vom Hafen auf einem Hang steht. Wirklich ein schöner Anblick. Irgendwann komme ich auch dort mal hin und wenn es nur ein Tagesausflug wird. Man kann ja von Calais aus, dort hinüber fahren.

Mittlerweile ist auch die Sonne hervor gekommen und es ist richtig schön warm. Es weht auch nur ein laues Lüftchen, was sehr angenehm ist. Ach ich könnte noch stundenlang hier sitzen, aber so langsam meldet sich mein Bauch und Achim möchte wohl auch ganz gerne weitergehen. Wir gehen langsam in den Ort hinauf, wo wir auf Nils treffen, der sich alleine auf dem Weg gemacht hatte, den Ort zu erkunden. Ich gehe in die Boucherie (Metzgerei), wo ich für das Mittagessen, 2 Hähnchen hole. Da die Pate (Leberpastete) sehr lecker aussieht, nehme ich noch von zwei Sorten, etwas mit. Wir radeln zurück zum Stellplatz, wo wir uns gleich über die Hähnchen her machen. Diese sind noch richtig heiß, als ich sie auspacke. Als ich die Gabel ins Fleisch steche, fällt dieses schon von alleine ab. Die Hähnchen sind so zart und saulecker. Alles schaffen wir nicht aufzuessen und ich packe den Rest in den Kühlschrank, zum späteren Essen. Anschließend hole ich mir meinen Stuhl aus der Heckgarage und setze mich nach draußen in die Sonne. Mein kleines Köfferchen mit den Sticksachen, nehme ich auch mit nach draußen. Achim legt sich ins Heckbett und hält Siesta. Nils läuft irgendwo in der Gegend herum. Ich denke mal, dass er nachschaut, wo die Hubschrauber starten und landen, die seit heute morgen schon hier rumfliegen. Ich möchte jetzt nur einfach etwas ausruhen und sticke deshalb an meiner Decke weiter.

Gegen 15.30 Uhr, fahren wir nochmal an den Strand. Diesmal nehmen wir die Fahrräder wieder mit. Hier ist jetzt noch mehr Trubel und es spielt sogar eine Blaskapelle.

 

 

Lange halte ich es nicht aus, da es mir einfach zu voll ist. So machen wir uns auf den Weg, zurück in den Ort, da Achim sich nochmal an den Ständen umschauen möchte. Mittlerweile ist es auch hier rappelvoll und auf der Bühne ist eine Band, die für Musik sorgt.

   

Nachdem Achim sich alles angeschaut hat, bitte ich ihn, dass wir zurück zu Wohnmobil fahren, da es mir hier zu laut und zu voll ist. Dort angekommen, setzen wir uns noch etwas nach draußen und genießen die restliche Sonne.

Später packt Achim schon mal die Fahrräder auf dem Gepäckträger, da wir sie eh nicht mehr benötigen heute und morgen fahren wir ja weiter. Plötzlich höre ich einen Schrei und Achim kommt mit blutendem Kopf an. Eins von den Gummibänder, womit er die Fahrräder zusätzlich befestigt, ist abgegangen und voll ins Auge gehauen. Nachdem ich die Wunde gereinigt habe, sieht es nicht mehr so schlimm aus. Er hat eine Platzwunde über dem Auge, die nicht so tief ist, dass es geklebt werden muss. Da hat Achim noch Glück im Unglück gehabt. Ich mag gar nicht daran denken, was gewesen wäre, wenn er das Gummiband direkt in das Auge bekommen hätte. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Ich gebe ihm noch zwei Schmerztabletten, da er ziemlich dolle Kopfschmerzen hat. Nachdem es ihm einigermaßen wieder gut geht, räumen wir die restlichen Sachen in die Heckgarage und gehen ins Wohnmobil. Achim würde gerne nochmal zum Fest gehen, aber ich habe keine Lust mehr dazu. Das ist auch ganz gut so, denn sonst wären wir lausig nass geworden, da eine halbe Stunde später ein Gewitter aufzog und es aus vollen Eimern anfing zu regnen. Heute gehen wir mal früher schlafen, da es Achim nicht so gut geht und wir alle müde sind. So einen ganzen Tag an der frischen Luft, das schafft einen.

 

Sonntag   30.8 Wissant – Calais ca.   20 km

In der Nacht gab es noch zweimal ein Gewitter und es hat ordentlich geregnet, so dass man sämtliche Fenster zulassen musste. Trotz allem, kommt gegen 8 Uhr die Sonne zum Vorschein Heute geht es nach Calais, da wir unbedingt Wasser haben müssen. Schade dass es hier keinen Wasseranschluß gibt, sonst würde ich noch bleiben. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wie üblich hört Achim mal wieder auf sein Navy Lisa, anstatt auf mich. Diese schickt in quer durch die Karpaten und über die Autobahn, nach Calais. Ich wäre ja die D 940 bis nach Calais durchgefahren, da wäre schöner und wahrscheinlich auch kürzer gewesen. Aber so sind die Männer, nie ihren Frauen vertrauen, lach.

In Calais angekommen, geht es erstmal an die Ver- und Entsorgung. Da ich in Wissant schon entsorgt habe, können wir sofort den Wassertank auffüllen. Erstaunlicherweise ist es ja mal leer hier. Sonst standen wir morgens immer in der Schlange, bis wir dran waren. Selbst auf dem Stellplatz sind noch viele Plätze frei, was sehr ungewöhnlich ist. Die V/E ist hier kostenlos und der Stellplatz kostet 8 Euro. In der Nähe vom Stellplatz gibt es öffentliche Toiletten, wo eine Reinigungskraft für die Sauberkeit sorgt. Ich muss sagen, die Toiletten sind wirklich sehr sauber und da gebe ich gerne ein kleines Trinkgeld auf das Tellerchen.

An der Entsorgung ist ein Belgier, der seine Toilettenbox entleert und säubert. Diese alte Ferkel stülpt den Rüssel von seiner Toilettenbox doch tatsächlich über den Frischwasseranschluß. Iiiiihhhhh wie ekelig ist das denn, bäh. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass er für die Reinigung der Box auf die anderen Seite gehen muss, was ihn aber nicht im mindesten interessierte und er munter weiter macht. Das kann einfach nicht wahr sein, diese Ignoranz der Leute. Gut das es noch einen zweiten Wasseranschluß gibt, denn ich erstmal mit Desinfektionsmittel reinige. Dann nehmen wir die Gießkannen zum auffüllen des Wassertanks, da ich den Schlauch hier nicht anschließen möchte. Sicher ist sicher.

Nachdem auch dieses erledigt ist, suchen wir uns einen Platz aus. Wir haben Glück und bekomme direkt einen in der ersten Reihe, mit Blick auf die Hafeneinfahrt. Wir richten uns ein und machen anschließend einen Spaziergang auf dem Pier.

         

Wir gehen bis zum Ende, wo sich das Leuchtfeuer befindet. Hier steht man direkt an der Hafeneinfahrt. Viele Leute sind hier am angeln und im Wasser sieht man hin und wieder den Kopf von einer Robbe, die hier herum schwimmt. Die englische Küste kann man heute nicht sehen, da es sehr diesig ist, obwohl die Sonne scheint. Calais hat auch einen sehr schönen Sandstrand, der 7 Kilometer lang ist. Hier hat jeder Platz.

Da es mittlerweile sehr warm geworden ist, gehen wir zurück zum Wohnmobil, wo wir die Stühle aus der Heckgarage holen und es uns draußen bequem machen. Es fährt eine Fähre nach der anderen rein oder raus, so das man viel zu gucken hat.

     

Zwischen durch holen Nils und ich, am Imbissstand, Fritten zum Mittagessen. Dabei stelle ich fest, dass ich nie wieder die mittlere Portion der Fritten nehme, sondern doch besser die kleine. Nachdem der Imbissverkäufer die Schale mit den Fritten auf dem Papier gestellt hatte, packte er noch eine Schaufel voll dazu. Leute glaubt mir, von allen 3 Portionen zusammen, wären locker 6 Personen satt geworden. Wir haben es nicht geschafft sie alle aufzuessen, schade drum. Bis 17 Uhr bleiben wir noch draußen sitzen, dann zieht es sich zu. Der Reihe nach gehen wir duschen und machen es uns anschließend in der Sitzecke bequem, beim Kartenspiel.

Später am Abend, zieht ein heftiges Gewitter auf. Plötzlich knallt es auf dem Wohnmobil, als wenn einer Steine darauf wirft. Aber das sind keine Steine, sondern Hagelkörner. Es hört sich so schlimm an, dass mir Angst und Bange wird. Achim macht sich auch Sorgen um unsere Solaranlage auf dem Dach und die Dachluken. Wir haben noch nie einen Hagelschauer im Womo erlebt, so dass wir nicht wissen, ob es sich nicht schlimmer anhört, als es ist. Irgendwann nachdem das Gewitter nachgelassen hat, gehen wir dann schlafen.

 

Montag 1.9   Calais –Coquelles - Bergues ca.   53 km

Was für eine Nacht.Es zog noch ein Gewitter durch und hat heftig geregnet. Zum Glück aber kein Hagelschauer mehr. Es ist noch früh und dunkel draußen, so setze ich mich in die Sitzecke und lese bis zum hell werden, in meinem Ebookreader. Gegen 7 Uhr, gehe ich nach draußen, um nachzuschauen, ob der Hagelschauer irgendwelche Schäden verursacht hat. Ich gehe um das ganze Wohnmobil herum und kann zum Glück keine Schäden erkennen. Die Solaranlage ist auch in Ordnung. Das sehe ich an der Lampe, die gelb leuchtet, wenn die Solaranlage auflädt. Puh was bin ich erleichtert. Das war gestern Abend ein richtiger Schreck gewesen und ich habe mir die ganze Nacht Sorgen gemacht. Wäre die Solaranlage defekt gewesen, hätten wir gleich nach Hause fahren können. Nach dem Frühstück fahren wir nochmal an die V/E. Entleeren alle Tanks und füllen wieder Wasser auf. Dann machen wir uns auf den Weg nach Qoquelles, Boulevard Du Kent, wo sich das größte Einkaufszentrum von Europa befindet, das Cite Europe. Vor 2 Jahren waren wir schon mal dort gewesen, aber nur im Carrefour, um noch Lebensmittel für zu Hause einzukaufen. Da ich damals sehr heftige Zahnschmerzen hatte, mussten wir den Urlaub abbrechen und an shoppen war da gar nicht zu denken. Heute nehmen wir uns die Zeit.

Nach einer kurzen Fahrt von 6 km, kommen wir am Cite Europe an. Dieses liegt direkt neben dem Gelände des Eurotunnels. Dort haben sie alles eingezäunt und oben auf dem Zaun ist Stacheldraht angebracht worden. Die Einfahrt zum Eurotunnel ist gesperrt und die Polizei steht hier mit mehreren Fahrzeugen. Ich weiß nicht ob es wegen den Flüchtlingen ist. Man hört ja in den Nachrichten immer vieles, aber ob es so stimmt, ist eine andere Frage.

Wir stellen uns wieder auf den Platz, der extra für Wohnmobil ist. Alle anderen Parkplätze haben eine Höhenbegrenzung. Man was ist das Einkaufszentrum riesig und ein Teil der Geschäfte ist echt vom feinsten. Ich sage es mal so, außerhalb der Reichweite meiner Geldbörse. Es gibt aber auch die Klassiker, so wie H+M, C+A und Toys R Us. Ein Walt Disney Geschäft gibt es hier auch.

 

Die haben so schöne Sachen, dass man nur kaufen könnte. Ich finde einen schönen Trinkbecher für meine Enkelin, in Form eines Weinkelches, mit der Mini Maus darauf. Darüber wird sich unsere Lena bestimmt freuen. Nun muss ich noch etwas für die beiden Enkel Julian und Marian finden, was nicht ganz so einfach ist. Hier finde ich jedenfalls nichts für die zwei. Da es im Carrefour eine Spielzeugabteilung gibt, schaue ich dort noch nach. Wir müssen ja eh hinein, um die Lebensmittel zu kaufen, die wir mit nach Hause nehmen. Hier werde ich fündig. Für Marian finde ich einen Airport mit zwei kleinen Gummiflugzeugen dabei, extra für kleine Kinder von 1 ½ Jahren. Julian schwärmt ja so von Star Wars und nehme ihm ein Etui für die Schule mit. Ich bin noch nie mit leeren Händen aus dem Urlaub zurück gekommen und so soll es auch weiterhin bleiben. Da ich nun für meine Enkelkinder alles habe, kann ich mich beruhigt an den restlichen Einkauf machen. Zwischendurch haben wir gehört, das es draußen wieder heftig am regnen ist und es gewittert.

   

 

Was ich total hübsch finde, das sind die Restaurants hier im Cite Europe. Die sehen aus wie kleine Puppenstuben und sehr gemütlich. Ihr könnt mir ruhig glauben das es echte Restaurants sind, auch wenn sie auf den Bildern so winzig aussehen. Ich habe sie von oben fotografiert.

 

Nach 3 Stunden sind wir endlich fertig und bin froh, als alles im Wohnmobil verstaut ist, das ich sitzen kann. Mittlerweile tun mir die Füße weh. Wir machen uns auf den Weg nach Bergues. Bis dorthin sind es 47 Kilometer. Unterwegs fängt es immer wieder an heftig zu regnen. Oh man, das macht keinen Spaß mehr. Hoffentlich wird das Wetter nochmal besser.

Der Stellplatz in Bergues ist noch genauso wie vor 2 Jahren, hier hat sich nichts verändert. Dieser Platz ist nach wie vor, kostenlos. Leider immer noch ohne eine V/E. Es ist ein ehemaliger Sportplatz, der nicht mehr genutzt wird. Nebenan haben sie noch einen Fußballplatz, wo man den Leuten beim Training zuschauen kann, oder wenn sie am Wochenende ein Spiel haben. Es ist schön ruhig hier. Wir stellen uns direkt neben der Wiese. Sollte es doch noch schön werden, was ich allerdings nicht glaube, kann man sich noch nach draußen setzen. Heute gehe ich nicht mehr in den Ort, da mir erstens die Füße weh tun und zweitens, ich nicht weiß, ob es wieder anfängt zu regnen. Da mache ich es mir lieber gemütlich und faulenze. Morgen ist auch noch ein Tag.

 

Dienstag 2.9   Bergues – Dunkerque – Castrop-Rauxel ca.   500 km

Oh ne, nicht schon wieder Regen. Das hält man wirklich nicht mehr aus. Ich habe die Nase gestrichen voll und Nils auch. Als Achim wach ist, machen wir ihm klar, dass wir nach Hause wollen. Wir haben keine Lust mehr, den ganzen Tag im Wohnmobil rumzuhängen. Viel Überredungskunst brauchte es nicht, denn auch Achim hat die Nase voll. Wir entschließen uns noch in den Ort zu gehen und anschließend nach Hause zu fahren. Vielleicht überlegt sich das Wetter ja doch noch besser zu werden und wir können bleiben. Im Moment hört es auf und der Himmel klart auf. Wir ziehen los, bewaffnet mit einem Regenschirm. Im Ort ist nicht viel los und nach kurzer Zeit fängt es auch schon wieder an zu regnen. Gut das wir den Regenschirm mitgenommen haben.

   

Wir kaufen noch ein paar Andenken und gehen zurück zum Stellplatz. Nun ist es besiegelt, es geht auf nach Hause. In Dunkerque suchen wir noch eine Tankstelle, da der Diesel nicht mehr ausreicht bis nach Hause. Am Einkaufszentrum Cora, werden wir fündig. Nach dem tanken möchte ich noch kurz in den Cora hinein, da ich dieses Einkaufszentrum noch nicht kenne. Ein paar Teile finde ich noch, die ich mitnehme, danach geht es nun endgültig los.

Es liegen ca. 500 Kilometer vor uns bis nach Hause. In Neukirchen Flynn, fahren wir von der Autobahn ab, um bei Mc Donald etwas zu essen. Danach nehmen wir die restlichen Kilometer im Angriff. Am späten Nachmittag, haben wir unseren Heimatort erreicht. Hier ist es zu mindestens trocken und es scheint auch zwischendurch die Sonne. Wir räumen nur das nötigste aus dem Wohnmobil, den Rest hole ich morgen raus und mache es sauber. Da wir noch Urlaub haben, ist ja genug Zeit dafür, um alles schön in Ruhe zu machen. Nur kein Stress, der beginnt noch früh genug wieder. Ich hoffe Euch hat mein Reisebericht gefallen und sage Tschüss, bis zum nächsten Urlaub.

Weitere Bilder findet Ihr in meiner Bildergalerie "Galerie Frankreich 15"

 

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