Elsaß - Lothringen 2008

 

Freitag 1.02.2008 Kaysersberg im Elsaß 520 km

Um 15.30 Uhr machten wir uns mit dem Wohnmobil auf den Weg nach Frankreich ins Elsass. Dort wollten wir uns mit Elmar, Helga, Petra und Werner treffen. 520 km lagen nun vor uns. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir los. Leider blieb das Wetter nicht so, unterwegs fing es an zu regnen und zu schneien. Kurz vorm Frankfurter Kreuz klingelte mein Handy. Werner war am anderen Ende und fragte mich, wie weit wir schon wären. Dabei stellten wir fest, dass die Berliner nur ca. 2 km vor uns fuhren. Nach dem Frankfurter Kreuz trafen wir uns dann auf dem Parkplatz, um anschließend gemeinsam weiter zu fahren. Das Wetter wurde immer schlechter und die Sicht war bescheiden. In Straßburg konnte man noch nicht mal mehr richtig die Fahrbahnmarkierungen sehen. Was waren wir froh, als wir um 22.30 Uhr, den Stellplatz in Kaysersberg erreichten. Elmar und Helga waren schon einige Zeit vor uns angekommen und freuten sich sehr, uns zu sehen. Wir machten es uns noch gemütlich bei den beiden im Wohnmobil, bis ich dann um 24.00 Uhr in unser Womo ging, da ich sehr müde war. Die anderen blieben noch länger auf.




Samstag 2.02.2008

Was für ein wundervoller Morgen, die Sonne scheint und ein strahlend blauer Himmel. Ich konnte es kaum glauben, nach dem ganzen Regen. Schnell ab ins Bad, waschen, anziehen und Baguettes holen. Bevor ich aber auf die Suche nach einer Boulangerie (Bäcker) gehen konnte, musste ich Achim aus dem Bett schmeißen, da die Gasflasche leer war und es langsam kalt wurde im Wohnmobil. Nachdem die Heizung wieder lief, machten Nils und ich uns auf dem Weg. Schnell wurden wir fündig und hatten die Auswahl von 3 Bäckerläden. Wir kauften die Baguettes für alle und gingen zurück zu den Wohnmobilen. Als wir dort ankamen, hat Achim schon den Frühstückstisch gedeckt. Wie nett von ihm, so hatte ich mal eine Arbeit gespart, da ich sonst immer diejenige bin, die das macht. Elmar und Helga waren auch schon auf, nur Petra und Werner, die schliefen noch. Später fuhren wir noch zum Intermarche, der 400 Meter entfernt vom Stellplatz ist und tankten dort unsere Fahrzeuge voll. Ich kaufte auch noch ein paar Lebensmittel ein, da ich nicht viel von zu Hause mitgenommen habe. Nachdem wir zurück waren, beschlossen wir, einen kleinen Stadtbummel zu machen.
Man muss wissen, dass die Stadt Kaysersberg an der Elsässer Weinstraße liegt. Die Stadt erhielt 1293 Stadtrechte und 1353 trat sie als Freie Reichsstadt, dem Zehnstädtebund bei. 1648, im Westfälischen Frieden, fiel die Stadt an Frankreich. Nach der französischen Revolution, hieß Kaysersberg vorrübergehend, Mont-Libre
In Kaysersberg ist heute noch die Ruine der Stauffenburg zu sehen. Der Aufstieg dorthin, geht über viele Stufen, die in der Höhe sehr unterschiedlich und nicht für jedermann einfach hochzulaufen sind.
Im Ortskern befindet sich die Kirche Sainte Croix. Sie besitzt einen wunderschönen Schnitzaltar, aus dem Jahre 1604. Hier in Kaysersberg befindet sich auch das Geburtshaus von Albert Schweitzer, was wir leider nicht gefunden haben. Nach dem Aufstieg zur Burgruine, wo man einen wundervollen Ausblick über das Elsass hatte und den Rundgang durchs Dorf, setzten wir uns in ein Cafe. Dort ließen wir es uns gut gehen, bei Torte, Zwiebelkuchen, Quiche Lorraine und Milchkaffee. Mit gefüllten Bäuchen kehrten wir zum Stellplatz zurück. Wir ruhten uns etwas aus und trafen uns später bei Petra und Werner im Wohnmobil. Dort ließen wir in gemütlicher Runde, den Abend ausklingen.


Stellplatz Kayserberg
ca. 70 Stellplätze
Ver/Entsorgung
öffentliches WC
Gebühr 3.- Euro
im Winter kostenlos















Sonntag 3.02.2008 Colmar - Col de la Schlucht - Gèrardmer ca. 100 km

Wieder beginnt der Tag mit Sonnenschein und blauen Himmel. Heute wollten wir weiterfahren, erst nach Colmar und dann durch die Vogesen über die Passstraße, zur Col de la Schlucht, wo wir übernachten wollen. Nachdem wir unsere Abwassertanks geleert und die Wassertanks gefüllt hatten, fuhren wir los. Elmar hatte eine Route gewählt, die über einen kleinen Umweg, die Straße der Schlösser, nach Colmar führte. Leider wurde da nichts raus, da man die Straße von November bis Mitte März gesperrt hat. Wir drehten um und fuhren direkt nach Colmar. Dort angekommen, suchten wir uns einen Parkplatz, den wir sehr schnell fanden. Gemeinsam gingen wir in die Stadt. Am Anfang war ich sehr enttäuscht, da die Altstadt von Neubauten umgeben war. Die Enttäuschung lies aber sehr schnell nach, als wir im Kern der Stadt waren.
Man muss wissen, dass auch Colmar 1226 zur freien Reichsstadt wurde und einige Jahre später dem Zehnstädtebund beitrat. Französische Truppen besetzten im Jahre 1673 die Stadt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Colmar zusammen mit dem restlichen Elsass, ein Teil von Frankreich. Im zweiten Weltkrieg 1940, wurde nach der Niederlage von Frankreich, alles wieder dem Großdeutschen Reich angeschlossen. Im Februar 1945, wurde Colmar nach erbitterten Kämpfen, durch die Westalliierten befreit. Man nannte sie, die Kesselschlacht von Kolmar und seitdem gehört sie wieder zu Frankreich.
Colmar besitzt eine wunderschöne Altstadt, die aus Gebäuden vom Mittelalter und der Renaissance besteht. Sehr sehenswert ist auch das Häuserviertel, das an dem Fluss Lauch liegt. Man nennt es auch Klein Venedig, da der Fluss an den Häusern vorbei fließt und wunderschöne Brücken darüber gebaut wurden. Colmar hat seit 1993 ein Spielzeugmuseum, was bestimmt auch sehr sehenswert ist. Mir hat schon der Blick ins Schaufenster gereicht, wo wunderschönes altes Spielzeug aufgebaut war.
es gibt noch sehr viele Sehenswürdigkeiten, insgesamt 42. Man sollte sich viel Zeit nehmen und sich alles in Ruhe anschauen, es lohnt sich. In der Touristik Information bekommt einen Stadtplan, auf dem alle historischen Gebäude vermerkt sind. Den sollte man sich unbedingt holen und dann den Rundgang starten. Später als wir wieder an unseren Wohnmobilen angelangt waren, wurde noch Kaffee gekocht, bevor wir wieder losgefahren sind.


















Nun ging es bergauf und mir wurde später sehr mulmig zumute. Umso höher wir kamen, umso mehr Schnee bekamen wir zu sehen. Die Straße war zwar freigeräumt, aber an vielen Stellen war noch eine dünne Schneeschicht. Das wäre ja nicht allzu schlimm gewesen, aber wir hatten nur Sommerreifen am Wohnmobil und wir wussten nicht, dass wir noch durch die Vogesen fahren. Wir fuhren sehr langsam und vorsichtig die Passstraße rauf zum Col de la Schlucht.
Der Col de la Schlucht (Schluchtpaß), ist ein Pass in den Vogesen, der sich auf einer Höhe von ca. 1200 Meter befindet. Am Col de la Schlucht, kreuzt auch die Passstraße, von der Route des Cretes, die sich auf einer Höhe von 1000 Meter bewegt. Der Pass wurde schon mehrmals von der Tour de France befahren.
Was war ich froh, als wir oben ankamen. Eigentlich wollten wir hier oben übernachten, aber der Parkplatz war rappelvoll, da viele auf den Skipisten waren. Uns blieb nichts anderes übrig, als weiter zu fahren. So kamen wir nach Gerardmer.




Gerardmer liegt am Ufer des Lac d Gerardmer. Der See ist ziemlich groß und herrlich anzusehen.
Wir fuhren in den oberen Teil von Gerardmer, wo sich ein Stellplatz direkt an einer Skipiste befand. Man hatte einen guten Ausblick über das Tal. Wir stellten uns in den hinteren Bereich des Platzes, wo man etwas geschützter war, da es hier oben doch ganz schön windig war. Ach, es ist einfach herrlich hier und das mitten im Schnee. Wir beschlossen, hier zu übernachten. Ich machte am Wohnmobil alles fertig und wollte dann zu den anderen gehen. Ups, wo sind sie denn alle geblieben? Außer mir, war nur noch Petra da und die war mit ihrem Wohnmobil beschäftigt. Da sind die doch tatsächlich ohne mich losgegangen. Als ich die Straße in Richtung Schneepiste rauf ging, kamen sie mir entgegen. Gemeinsam gingen wir zurück und ich beschloss, eine Erbsensuppe zu kochen. Hmm, das tat richtig gut, so ein heißes Süppchen ist doch was feines. Wir gingen später wieder zu Petra und Werner ins Wohnmobil, wo wir dann Uno Spin spielten. Es ging recht lustig zu. So gegen 21 Uhr gingen Nils und ich, rüber in unser Wohnmobil. Ich wollte noch an meinem Reisebericht arbeiten. Gegen 22 Uhr ging ich ins Bett, las noch ein bisschen im Harry Potter Buch, um dann später einzuschlafen. Achim kam um 24 Uhr ins Womo, das war nicht zu überhören, da er ziemlich laut die Aufbautür zu knallte. Kurze Zeit später bin ich dann wohl wieder eingeschlafen.

Gebühr 3.-Euro
der Platz wird auch von PKWs genutzt
in der Stadt befindet sich noch ein Stellplatz, der eine Ver/ Entsorgung haben soll













Montag, 4.02.2008 Thaon - Charmes - Pont A Mousson ca. 130 km

Seit 7 Uhr bin ich schon auf, da ich nicht mehr schlafen konnte. Es hat angefangen zu regnen und zu stürmen. Zum Glück fiel aber kein Schnee. Heute sollte es nach Pont A Mousson gehen. Petra wollte für uns alle Brötchen im Backofen aufbacken, da es hier oben keinen Bäcker gibt und es in die Stadt runter zu weit war. Als ich zu ihren Wohnmobil rüber schaute, sah ich, dass noch alles zugezogen war. Was ist denn da los, da Petra eigentlich um 9 Uhr die Brötchen fertig haben wollte. Nun gut, dann wird eben später gefrühstückt. Sorgen bereitete mir nur das Wetter. Der Regen ging zum Teil schon in Schnee über und es wurde so langsam matschig auf dem Platz. Na endlich waren auch Petra und Werner auf. Es wurde gefrühstückt und dann ging es auch sofort los. Wir legten einen Zwischenstop in Thaon ein. Dort konnten wir nochmals entsorgen. Einen Stellplatz gibt es ca. 50 Meter weiter hinter der Ver/Entsorgung. Auf diesem Platz kann man aber nicht bei Regen stehen, da er teilweise voll Wasser und ziemlich matschig war. Weiter ging es bis nach Charmes. Dort zeigte uns Elmar den Stellplatz.
Dieser liegt an einem Seitenarm der Mosel und ist sehr schön. Es ist alles vorhanden, was man braucht. Ver/Entsorgung und Stromanschlüsse. Man hat an seinem Platz sogar seinen eigenen Wasseranschluß und Stromanschluß, so dass man erst gar nicht großartig laufen muss. Das finde ich sehr praktisch.
Den Rest der Strecke fuhren wir durch. In Pont A Mousson angekommen, fuhren wir erstmal auf den Stellplatz, der auch direkt an der Mosel liegt. Der Platz selbst ist noch im Bau, aber man darf trotzdem dort stehen und bisher kostenlos.
Kurze Zeit später fuhren wir noch zum Intermarche, da ich unbedingt Brot und andere Lebensmittel brauchte. Später erst habe ich gesehen, dass direkt gegenüber vom Stellplatz, sich ein kleiner Supermarkt (ED) befand. Hätte ich den mal eher gesehen. Das einzige was ich gesehen habe (was auch nicht zu übersehen ist), war der Mc Donalds. Dort sind wir auch später hingegangen, um etwas zu essen. So brauchte ich nicht mehr kochen, cool.
Vom Platz aus, schaut man direkt auf die Stadt. Pont A Mousson, zu deutsch, Moselbrück, ist eine Kleinstadt in Lothringen, die durch eine lange Brücke aus dem 9. Jahrhundert geteilt ist. Diese wurde während beider Weltkriege mehrfach bombardiert. Am Moselufer, befindet sich ein großer Klosterkomplex. In dem ehemaligen Jesuitenkloster, war früher die Universität, die im 18. Jahrhundert, nach Nancy verlegt wurde. Danach wurden die Gebäude von der königlichen Militärschule genutzt und heute ist dort ein Gymnasium untergebracht. Gegenüber auf der anderen Straßenseite, befindet sich die Kirche Saint Martin. Sie wirkt wie ein steinernes Monument mit ihren zwei Türmen. Sie wurde im 14. - 15. Jahrhundert erbaut. Leider war sie abgeschlossen, so dass wir sie nicht besichtigen konnten. Da es wieder anfing zu regnen, gingen wir zum Stellplatz zurück. Wir kommen bestimmt nochmal hier hin und dann schauen wir uns die Stadt auf der anderen Seite der Brücke an, dort gibt es mit Sicherheit noch einiges zu sehen. Den Abend ließen wir wieder gemütlich bei Spiel und Wein, ausklingen.









Dienstag 5.02.2008 über Luxemburg - Castrop-Rauxel 395 km


Der Morgen fing mit Regen an. Na Klasse, auf der Hinfahrt Regen und auf der Rückfahrt nun auch. Nach dem Frühstück ging es los. Wir fuhren noch mit Elmar und Helga zum Lidl, da Achim dort noch einige Sachen besorgen wollte. Dort verabschiedeten wir uns dann auch von den beiden, da sie schon nach Hause fahren wollten. Wir fuhren noch zum Intermarche, wo Petra und Werner schon warteten. Hier kauften wir auch noch einige Sachen ein. Oh Mann, mein Kühlschrank quillt jetzt wirklich über vor Käse. Dort verabschiedeten wir uns auch von den beiden, da wir jetzt nach Hause fahren wollten. Petra und Werner haben ja noch Urlaub und Zeit. Nun lagen 395 km vor uns, nicht mehr soviel, wie auf der Hinfahrt. Wir fuhren über Luxemburg nach Hause, wo wir die Gelegenheit nutzten und das Wohnmobil voll tankten. Der Liter Diesel kostet hier nur 1.016 Euro. Dementsprechend voll war es auch an der Tanke. Mittlerweile hatte es mal aufgehört zu regnen. Mit einigen kleinen Pausen, kamen wir gegen 16 Uhr zu Hause an. Ich räumte schnell noch das Wohnmobil aus, Achim ließ das Wasser ab und schon fing es auch wieder an zu regnen, als wenn ich es geahnt hätte.
Der Alltag hat uns wieder, morgen geht es wieder an die Arbeit. Ach ich wäre gerne noch da geblieben.

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